7. Stifterversammlung: Bürgerstiftung bleibt erfolgreich!

7. Stifterversammlung: Bürgerstiftung bleibt erfolgreich!

Planung eines Benefizkonzertes von 4 Musikvereinen aus Großenlüder am 17.11.17 im Lüderhaus unter dem Titel:

„Jeder ein Original – zusammen ein Konzert“

Jürgen Bien

Gleich zu Beginn der Begrüßung stellte der Vorsitzende der Bürgerstiftung Großenlüder, Jürgen Bien, zwei Forderungen für eine positive Entwicklung innerhalb der Gesellschaft auf: die Notwendigkeit einer neuen gesellschaftlichen Beteiligungskultur und eine größere Wertschätzung von Seiten der Politik. Unterstützt sieht er sich dabei von Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, die er zitierte:

„Unsere Bürgerstiftungen sind ein klassisches Beispiel für ein erfolgreiches Miteinanderwirken. Es ist wichtig, dass wir auch jungen Menschen zeigen, dass es sich lohnt, gemeinsam etwas aufzubauen“.

Genau in dieser Verantwortung sieht sich die Bürgerstiftung Großenlüder und bemüht sich um Eigenverantwortung der Bürger als Grundlage für den Gemeinsinn.

Diesjährige Grußwortsprecherin: Susanne Böse

Das traditionelle Grußwort eines Erststifters / einer Erststifterin sprach Susanne Böse, die in der Bürgerstiftung mehrere Jahre lang die Aufbauarbeiten mit gestaltet hatte. Sie erörterte die Frage, was eine Bürgerstiftung und ein Familienbetrieb – in ihrem Fall die Natursteinwerke Max Böse – gemeinsam haben. Visionen für die Zukunft, Liebe und Leidenschaft, das seien die wesentlichen Grundelemente, die in beiden Institutionen notwendig seien. Dazu kämen flache Hierarchien und soziale Verantwortung als Grundlage für Entscheidungen.
Böse wies aber auch darauf hin, dass ein Familienunternehmen am Markt nur bestehen könne, wenn es sich ständig weiter entwickelt. So sei für die Bürgerstiftung der Dialog mit den Bürgern der Gemeinde notwendig, um sich selber zu evaluieren und für eine erfolgreiche Zukunft sorgen zu können.

Rechenschaftsbericht

Der Rechenschaftsbericht über das Jahr 2016 erfolgte in Form der Präsentation, die in Anlehnung an die Bewerbung in der Staatskanzlei der Hessischen Landesregierung zur Stiftung des Jahres erarbeitet worden war.
Es begann mit der Erzählung einer Geschichte von Heike Münker, auf die die Präsentation aufbaute. Die in 2010 gegründete Bürgerstiftung wurde mit einem Samenkorn vergleichen, der in die heimatliche Erde von Großenlüder gelegt wurde. Silvia Hillenbrand und Werner Leister stellten in Bildern die Aktivitäten, die geförderten Projekte, die Benefizveranstaltungen und die eingegangenen Spenden und Zustiftungen vor. Diese bildeten die Grundlagen für das Gedeihen und Wachsen der Bürgerstiftung, die sich zu einer Blumenwiese entwickeln konnte, fest verwurzelt, bzw. integriert innerhalb der Gemeinde.

Diese Metapher kam beim Publikum gut an. Eine Stimme:

„das war die lebendigste Präsentation von Bilanz, Zahlen und Tätigkeitsbericht die ich je erlebt habe“ und eine andere: „Es war ein Genuss, Euch allen zuzuhören, Super Veranstaltung“.

Die Aktivitäten können dem Jahresbericht 2016 auf der Homepage der Bürgerstiftung entnommen werden: hier klicken

Den Jahresabschluss stellte Klaus Schönherr vor.
Den Gesamteinnahmen in Höhe von 8.060,45 € (aus Spenden, Benefizveranstaltungen und Kapitalerträgen) standen Ausgaben in Höhe von 6.431,15 € gegenüber. Mit diesen Geldern wurden Bücher angeschafft, das Erzählfestival ausgerichtet, das Projekt „Musik verbindet Generationen“ des Bimbacher Musikanten 1919 e.V. sowie die Flüchtlingshilfe Großenlüder unterstützt und ein Kinderfest für den MFV Condor Lüdertal e.V. gefördert.

Ende 2016 betrug das Stiftungsvermögen 87.594,23 €, die Bilanzsumme 91.994,25 €.

Karl-Heinz Buus, Vorsitzender des Kuratoriums, gab den Rechenschaftsbericht dieses Gremiums bekannt und nannte die personellen Veränderungen, die es durch die verfassungsgemäßen Neuwahlen gegeben hatte. Das Kuratorium habe seine Aufgaben, die überwiegend in der Überwachung und Beratung des Vorstandes bestehe, in mehreren Sitzungen wahrgenommen. Er bescheinigte dem Vorstand eine hervorragende Arbeit und betonte, dass der Stiftungszweck auch in 2016 erreicht worden sei.

Als besonderes Highlight in 2017 plant die Bürgerstiftung am 17. November ein gemeinsames Konzert von 4 heimischen Musikvereinen als Benefizveranstaltung unter dem Titel: „Jeder ein Original – zusammen ein Konzert“ im Lüderhaus. Die beteiligten Musikvereine sind: MFM Müs, Musikkapelle Kleinlüder e.V., Bimbacher Musikanten 1919 e.V. und Musikverein Großenlüder e.V..

Das Impulsreferat hielt in diesem Jahr Peter Scholz, Musicalproduzent bei der Spotlight-Musical GmbH. Darüber wird in der nächsten Ausgabe des Lüdertalboten berichtet.

Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Die Bürgerstiftung, die von der Hessischen Landesregierung im Oktober 2015 als „Stiftung des Monat“ ausgezeichnet worden war, konnte sich – wie bereits berichtet – als Stiftung des Jahres 2016 bewerben.

In der Staatskanzlei in Wiesbaden wurde nun die Hans und Ilse Breuer Stiftung aus Frankfurt, die sich für die Forschung und den Kampf gegen die Demenz engagiert, als „Stiftung des Jahres 2016“ ausgezeichnet.

Bürgerstiftung Großenlüder unter den TOP 10

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, sowie die Vorstandsmitglieder Heike Münker und Silvia Hillenbrand waren der Einladung gefolgt und nahmen an dem Festakt in der Staatskanzlei teil. „Niemand wusste vorher, wer die Auszeichnung erhält. Wir freuen uns mit den Preisträgern, sind auch nicht allzu enttäuscht, dass wir mit solch großen Stiftungen nicht unbedingt konkurrieren können. Aber wir sehen uns ebenso ausgezeichnet, wenn man bedenkt, dass es in Hessen 1 900 Stiftungen gibt und wir immerhin Stiftung des Monats wurden“, so fasst Jürgen Bien die Eindrücke zusammen.

Außerdem träfen die Aussagen des Staatsministers Axel Wintermeyer, der engagierte Menschen für das Land unverzichtbar hält, wenn eine Gesellschaft auch eine Gemeinschaft sein solle, ebenso auf die Bürgerstiftung Großenlüder zu. „Besonders Stiftungen verhelfen mit ihren finanziellen Möglichkeiten vielen Projekten und Ideen zur Realisierung“, so Wintermeyer.

Laudtio

In seiner Laudatio betonte der Chef der Staatskanzlei, welch enorme Bedeutung Stiftungen und bürgerschaftliches Engagement für das Miteinander der Menschen in Hessen haben. „Das Stiftungswesen ist besonders geeignet, um zivilgesellschaftliches Engagement auf den Weg zu bringen. Gemeinnützige Stiftungen sind nicht nur Geldgeber, sondern sehr häufig auch wunderbare Ideenschmieden: Mit ihrer Hilfe lassen sich Chancen realisieren, die unser Leben lebenswerter machen und vielen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.“

Wintermeyer im Gespräch mit der Bürgerstiftung

Im persönlichen Gespräch mit den Vertretern der Bürgerstiftung Großenlüder betonte Wintermeyer, der die Stiftung auch schon in Großenlüder besucht hatte, dass besonders engagierte Stiftungen und ihre Projekte als Stiftungen des Monats, bzw. des Jahres ausgezeichnete würden, die den Bürgerinnen und Bürgern in Hessen als Anregung für ähnliches ehrenamtliches Engagement dienten. Auf diese Weise sollen weitere Impulse für die Entwicklung der Stiftungslandschaft in Hessen erfolgen.

„So gesehen befinden wir uns in guter Gesellschaft aller Stiftungen, die sich für ihre Mitmenschen engagieren und nehmen neue Motivation mit in unsere Arbeit“ so Bien.

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Es ist spannend – die Hessische Staatskanzlei entscheidet im November

„Wir wollen Stiftung des Jahres 2016 werden“, darin waren sich die Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Großenlüder einig, nachdem sie in die Hessische Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen worden waren.

Stiftung des Monats 2015

Hintergrund ist die Ehrenamtskampagne des Landes Hessen, die seit 2007 jährlich eine „Stiftung des Jahres“ auszeichnet. Da die Bürgerstiftung schon in 2015 die Auszeichnung als „Stiftung des Monats“ erhalten hatte, wurde sie nun in die Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen, um sich für die Auszeichnung „Stiftung des Jahres 2016“ zu qualifizieren.

„Wir sind zwar eine kleine Stiftung, dafür arbeiten wir mit großem Engagement und konnten in Wiesbaden unseren Erfolg eindrucksvoll darstellen. Von daher sind wir im Moment guter Hoffnung und würden uns natürlich über eine Auszeichnung freuen“, so Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

Wer will darf gerne Daumen drücken.

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

Gudrun Rathke, die mittlerweile in Großenlüder gut bekannte Märchenerzählerin, braucht für das Orgel-Märchen Kinder, Kochtöpfe, Federballschläger, eine Orgel und den Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister.

Die Orgel ist in der Pfarrkirche vorhanden, die Kinder sind mit Eltern und Großeltern der Einladung der Bürgerstiftung gefolgt, und die Märchenerzählerin hat alles andere mitgebracht, um das von ihr geschriebene Märchen „Ein Königsschloss für die Musik“ zu erzählen.

Schnell werden einige der Kinder zu Zofen und Köche, die während des Erzählens auf Kochtöpfe schlagen oder die Federballschläger zupfen. Eine kleine Königin darf die Triangel spielen und Jona Münker, ein Bimbacher Junge, steht neben dem Organisten und spielt mit seiner Posaune den König.

Das Märchen mit der eigenwilligen & verwöhnten Prinzessin

Und los geht das Märchen mit der eigenwilligen und verwöhnten Prinzessin, die zum Unverständnis ihrer Eltern zwar ständig „ich will“ sagt, aber nicht wirklich weiß, was sie will. Da kann nur noch der Narr helfen: „Sie will Musik“. Er geht mit der Prinzessin auf die Suche nach Tönen in die Natur. Und zur großen Überraschung und Freude kommen in der Pfarrkirche in Großenlüder alle Töne und Geräusche von der Orgel: das Rauschen des Baches, das Toben des Wasserfalles, der Ruf des Kuckucks, das Fallen der Regentropfen, der Gesang der Meise und des Zaunkönigs, ja selbst der „himmlische Krach“ von Blitz und Donner tobt in der Kirche. Organist Brand-Hofmeister entlockt all diese Töne der Orgel und die Kinder lauschen hingebungsvoll.

Das Zusammenspiel zwischen Erzählen, Körperbewegung und Musik beherrschen die beiden Protagonisten perfekt, was z. B. gerade bei der quietschenden Tür der imaginären Bäckerei zu Lachern auf Seiten der Zuhörer führt. Aber es geht im Märchen auch rührend und sentimental zu. So fragt die immer glücklich und zufriedener werdende Prinzessin mit Blick in den Himmel: „Haben die Lichter dort oben auch Lieder?“

Zum Ende und nachdem alle Zuhörer von der Tütenmusik Gebrauch machen konnten (es lagen Tüten zum reinblasen aus) entdeckt die Prinzessin dramaturgisch gut abgestimmt die Musik und der Narr packt all die Geräusche, die der Prinzessin so viel Spaß gemacht haben, in eine Orgel.

Orgel als Werbebotschaft

Brand-Hofmeister nennt es Lautmalerei und sieht in einer solchen Erzähl-Veranstaltung eine Werbebotschaft für die Orgel: „Jedes Instrument hat eine eigene Seele. Die Orgel kann mit ihrer Seele erstaunliche Effekte machen“.
Währenddessen erreicht die Märchenerzählerin Gudrun Rathke stimmlich, mimisch und theatralisch ihre kleinen und großen Zuhörer, die sich immerhin eine knappe Stunde von der Prinzessin, dem Narr, der Orgelmusik und sämtlichen Effekten dieses wunderschönen Märchens verzaubern lassen.

Einen Höhepunkt erlebten die Kinder zum Schluss, denn sie durften alle einmal ihre Finger auf die Orgeltasten legen und hören, welche Töne sie selber produzieren.

Heike Münker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Großenlüder, bedankte sich am Ende sehr herzlich bei den Künstlern wie auch den Zuhörern. Von diesen landeten zum Schluss 177 € im Körbchen als Spende für die Bürgerstiftung.

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Die Profierzählerin Gudrun Rathke zeigt, wie Kinder zu Erzählende werden

Erzählen kann jede und jeder von uns und Kinder können das auch. In einer Fortbildung für Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Schulen, zeigte Gudrun Rathke, wie einfach man mit Kindern Geschichten erfinden kann.

„Geschichten liegen auf der Straße, wir müssen sie nur aufheben“, so Gudrun Rathke und öffnete einen ihrer zahlreichen Koffer. Heraus kamen zum Beispiel Tierfiguren und Spielkarten, auf denen je ein Problem zu lesen war, was macht die Wildsau im Wald, wenn sie nicht mehr gut sieht? Und wie wird die arme Schildkröte ihre Zahnschmerzen wieder los? Sofort kamen alle ins Erzählen.

Wie Geschichten erfunden wurden

Mit verschiedenen Materialien kamen alle Beteiligten schnell und mit viel Lachen in das Geschichtenerfinden. So entstanden in nur 4 Stunden Fortbildung 11 neue völlig frei erfundene Geschichten.
Der Funke und der Spaß sprangen von Gudrun Rathke auf die Teilnehmerinnen über und es wurden Ideen gesponnen, wie das neue Fachwissen in den Einrichtungen mit den Kindern umgesetzt werden kann. Denn offensichtlich ist, dass neben der Freude am gemeinsamen Erfinden sich die Sprach- und Zuhörfähigkeit enorm entwickeln.

„Erzählen ist Zuwendung“ so Rathke und berichtete von den erstaunlichen Erlebnissen in den Gruppen, in denen sie wöchentlich erzählt. Daraus konnten die Fachkräfte viele Inputs für ihren Arbeitsalltag mitnehmen. Und das Schöne am Erzählen ist: an jedem Ort und zu jeder Zeit kann man Geschichten erfinden.

Impulse zum Thema „Erzählen“

Für die Bürgerstiftung freut sich das Vorstandsmitglied Heike Münker sehr, dass sie Gudrun Rathke für diese Fortbildung gewinnen konnte. Diese ist in der Region keine Unbekannte. Sie lief mit ihrer Kiepe auf dem Rücken von Frankfurt aus auf den Spuren der Brüder-Grimm bis nach Großenlüder und verschenkte zahlreiche Geschichten an Wanderer und Kinder in den Schulen unserer Gemeinde. Die Bürgerstiftung konnte durch diese Fortbildung neue Impulse setzen und das Thema „Erzählen“ mit Spaß an neue Menschen herantragen.

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Bürgerstiftung Großenlüder fragt nach.
Heute: Dritter Preisträger des Ideenwettbewerbs

„Naturnaher Spielplatz Bimbach“

Die Bürgerstiftung Großenlüder gratuliert dem Förderverein der Grundschule Bimbach zu der gelungenen Verwirklichung des Projektes „Naturnaher Spielplatz Bimbach“, welches den Dritten Preis des Ideenwettbewerbs der Bürgerstiftung gewonnen hatte. Nach seiner kürzlich vorgenommenen feierlichen Einweihung trägt er jetzt den neuen Namen „Phantasien – Hier darf ich sein“.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, erinnert sich an den Planungsbeginn.
„Im Jahre 2013 unterstützte die Bürgerstiftung diese nachhaltige und zukunftsweisende Idee mit 3.000,- € als Anschubfinanzierung. Schon damals überzeugte uns das Projekt und nicht zuletzt die geplante Zusammenarbeit vieler als quasi „konzertierte Aktion“.

Er betonte, dass mit den weiteren 1.000,- € des Preisgeldes aus dem Ideenwettbewerb, an dem sich der Förderverein erfolgreich beteiligte, die Bürgerstiftung Großenlüder mit insgesamt 4.000,- € einer der Hauptförderer für dieses Projekt sei.

„Dies freut uns und wir wünschen allen Nutzern gute Zeiten auf diesem Spielplatz.“

Was macht das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“?

Was macht das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“?

Im Juni 2015 erhielt das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“ den ersten Preis im Ideenwettbewerb der Bürgerstiftung Großenlüder. Im September 2015 berichtete die Bürgerstiftung das erste Mal über den Fortgang des Projektes.

Der Nutzgarten befindet sich in diesem Jahr in der ersten Wachstumsphase. Und siehe da: die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Auf etwa einem Viertel der verfügbaren Fläche wurde gerodet, gesät und gepflanzt. Die Bürgerstiftung hat mit einigen Gärtnern und Gärtnerinnen gesprochen: „Ja, es macht Spaß. Im Moment ist richtiges Wachswetter. Wer pflanzt, hegt und pflegt, darf auch ernten.“

Das scheint der Bürgerstiftung das Wesentliche zu sein: die Freude über das eigene Tun, das Ernten des gelungenen Anbaus und das Verspeisen der ersten Früchte. Im Moment sind das vor allem Radieschen und das Naschen von Erdbeeren. Die Bilder zeigen die Vielfalt der Produkte: Erdbeeren, Tomaten, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Lauch und neu 2 Zucchinipflanzen. Außerdem vervollständigen seit neuestem einige Beerensträucher das Sortiment.

Sind Wünsche offen?
„Ja, wir würden uns über mehr Bimbacher freuen, die sich an unserem Projekt beteiligen. Am besten bei Martina Büchsel oder Mechthild Weber-Sakoucky melden oder einfach vorbeischauen. Wir treffen uns in der Regel Freitag mittags.“

Und gibt es weitere Pläne?
„Auch das. Wir wollen im nächsten Jahr die Anbaufläche vergrößern. Das wird aber nur mit mehr Beteiligten gehen“.

Die Bürgerstiftung wünscht mit einem Satz von Hugo von Hofmannsthal weiterhin Freude und Glück: Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist ganz gleich, ob dieser Garten groß oder klein ist.

Wilhelm Lang spendet 3.000,- €

Wilhelm Lang spendet 3.000,- €

Wilhelm Lang spendet 5 x 3.000,- € für fünf gemeinnützige Einrichtungen. Eine davon ist die Bürgerstiftung Großenlüder.

Auf dem Foto sind unter anderem in der hinteren Reihe (dritter und zweite von links) Herr Wilhelm Lang mit Frau Helga Lang zu sehen.

Anlässlich seines runden Geburtstages spendete Wilhelm Lang, Geschäftsführer der Firma Technolit, seine Geburtstags-Geldgeschenke an fünf gemeinnützige Einrichtungen.

Um auf die stolze Summe von 15.000,- € zu kommen, hatte Wilhelm Lang das Geburtstagsgeld mit eigenen Mitteln aufgestockt.

Damit stellte die Familie Lang einmal mehr ihr soziales Engagement unter Beweis. Wie Wilhelm Lang betonte, seien vor allem regionale Einrichtungen ausgewählt worden, wo es persönliche Beziehungen gäbe.

3.000,- € für das Stiftungskapital

Darunter fällt auch die Bürgerstiftung Großenlüder. Der Vorsitzende Jürgen Bien nahm die für die Bürgerstiftung bestimmten 3.000,- € dankbar entgegen. Das Geld werde ins Stiftungskapital eingehen, so Bien. Dies sei notwendig um die Nachhaltigkeit der Stiftung weiter auszubauen. Er betonte gegenüber den Stiftungsgremien, dass es ein Glück sei, einen solch bodenständigen Unternehmer mit diesem großen Engagement für andere in Großenlüder zu wissen.

Weitere Einrichtungen

Die anderen geförderten Einrichtungen sind die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda, die Tanner Diakonie, Perspektiva Fulda und der Geldhäuser Verein „Wir helfen Afrika“.

Großes Dankeschön an Frank Tischer für sein Benefizkonzert

Großes Dankeschön an Frank Tischer für sein Benefizkonzert

Die Pfarrkirche in Großenlüder war gut gefüllt, Fans von nah und fern waren gekommen, um sich am Liederabend der Bürgerstiftung Großenlüder mit Frank Tischer zu erfreuen.

Frank Tischer

Man darf annehmen, dass hier auch die Solidarität mit der Bürgerstiftung eine Rolle spielte, denn das Spendenergebnis war mit 1.069,10 € ein tolles Ergebnis.

Dem Wunsch Frank Tischers folgend, wird die Bürgerstiftung mit diesem Geld ein Projekt zur musikalischen Früherziehung innerhalb der Region Großenlüder anstoßen, welches mit der Musikschule Ebert verwirklicht werden soll.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, hatte zu Beginn den Pianisten, Sänger, Komponisten und Liedermacher Frank Tischer herzlich begrüßt. Ebenso begrüßte er den Bürgermeister Werner Dietrich.

Die Gäste erlebten Frank Tischer, wie sie ihn kennen, unprätentiös und nah am Publikum. Leider spielte die Technik dem Interpreten einen Streich, sodass einiges an den sensiblen Texten seiner Balladen im Raum der Kirche verloren ging. Ein tolles Publikum und ein Interpret, der schließlich ohne Mikrofon sang, taten der inneren Freude bei den Zuhörern keinen Abbruch.

Es waren romantische, nachdenkliche, philosophische und lustige Lieder, bekannte und unbekannte Texte und immer dabei frühe Chansons von Reinhard Mey.

Frank Tischer erwarb sich besondere Sympathien, indem er seine persönlichen Bezüge zu Großenlüder einfließen ließ, und die Gäste zum Mitsingen aufforderte. Das Publikum belohnte den Künstler mit stehenden Ovationen.

Silvia Hillenbrand, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung bedankte sich beim Publikum und bei Frank Tischer für seine Bereitschaft, zugunsten der Bürgerstiftung diesen Liederabend zu veranstalten. Ein Dank ging an den Männergesangverein 1919 Großenlüder e.V., dem Musikverein Großenlüder 1910 e.V., der Firma Wese sowie den Küster Herrn Erb, die in der Vorbereitung mitgeholfen hatten. Ebenso dankte sie Herrn Pfarrer Blümel sowie dem Pfarrbüro.

Gastredner bei der Stifterversammlung Manfred Schüler

Gastredner bei der Stifterversammlung Manfred Schüler

Verantwortung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern heute: „Alte Pfade verlassen – neue Pfade finden“

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung Großenlüder begrüßte zur 6. Stifterversammlung den diesjährigen Gastredner, Herrn Manfred Schüler, langjährigen Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Kenner der sich ständigen veränderten Arbeitswelt und dem Miteinander zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor allem in den kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben.

Probleme und Entwicklung

Schüler nannte nicht nur Probleme, sondern zeigte die Entwicklungen der vergangenen Jahre auf, nannte Ursachen und vor allem auch Strategien, wie unter den veränderten Strukturen die neuen Verantwortungen verteilt werden müssen.
Beginnend mit dem seit langem bekannten aber zu spät beachteten Demografische Wandel schlug er den Bogen zu der heutigen Notwendigkeit einer Work-Life-Bilance, unter der das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Partnerschaftsverhältnis führen müsse.

1995 war der Trend zu erkennen

Schon 1995 sei bekannt gewesen, dass die Zahl der Hauptschüler deutlich abnehmen und Auswirkungen auf die Auszubildenden habe werde. Waren es 2005 noch bundesweit über 477.000 Ausbildungsverträge, kamen in 2014 weniger als 370.000 zustande, eine alarmierende Abnahme. Da das Handwerk seine eigenen Fachkräfte zu nahezu 100 % selbst ausbilde, sei eine Überalterung der Beschäftigten absehbar. Damit stelle sich die Handlungsfrage: weniger Angebote von Dienstleistungen, Betriebsgröße und Mitarbeiterzahl verringern, Betriebe schließen?

Fachkräftemangel und Rückgang der Auszubildenden

Hier werde deutlich, dass es nicht mehr genüge, nur „einen neuen“ Weg zu nutzen, sondern die Gesamtbreite einer mehrspurigen Autobahn zu nutzen. Führe man sich vor Augen, dass der Mangel an Fachkräften zum Konkurrenzkampf führt, so müsse gerade die gewerbliche Wirtschaft mit den Mitarbeitern auskommen, die zur Verfügung stehen. Das heißt, die Arbeit muss auf qualifizierte wie auf weniger qualifizierte Kräfte verteilt werden, bzw. die Betriebe müssen ihre internen Schulungen dem Angebot anpassen. Wenn beispielsweise heute im Baugewerbe der Region bei einem Bedarf von jährlich 100 Lehrverträgen nur 50 – 60 neue Lehrverträge geschlossen würden, müsse der Unternehmer „seine“ Ausbildungsplätze für junge Menschen attraktiv machen, vermehrt auf standardisierte Arbeitsabläufe setzen und die weichen Standortfaktoren beachten, mit denen Arbeitskräfte gewonnen werden könnten. Weiche Faktoren seien vor allem flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungs- und Aufstiegschancen, Betriebsklima, Vergütung, Gesundheitsprogramme und natürlich die Work-Life-Balance. Dieser „neue“ oder „moderne“ Begriff sei die Weiterentwicklung des bisherigen Begriffs „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ und stehe für die Notwendigkeit, das Arbeits- und das Privatleben in Einklang zu bringen. Wem es gelingt, diesen an Bedeutung gewinnenden Anspruch der Arbeitnehmer für den Betrieb zu nutzen, der könne mit positiven Leistungen rechnen.

In die Reihen der Existenzgründer sagte Schüler: „Der Selbstständige arbeitet selbst und ständig. Aber das, was er von sich erwartet, wird er nicht mehr von allen seinen Mitarbeitern erwarten können. Das eigene Unternehmen muss für Mitarbeiter interessant werden; notfalls muss der rote Teppich ausgerollt werden.“ Dazu könne z.B. auch die Möglichkeit genutzt werden, gemeinsam mit anderen Betrieben einen Kindergarten zu betreiben, Sport- und Fitnessangebote machen und vor allem Aufstiegschancen anbieten.

„Wer neue Wege geht und seine Mitarbeiter Wert schätzt, der schafft es auch, das Arbeitsverhältnis zum Partnerschaftsverhältnis umzuwandeln.“

Auch mit Hauptschulabschluss Studium möglich

Schüler richtet seine Botschaft auch an Eltern, die für ihr Kind ausschließlich das Gymnasium vorsehen: „Auch mit einem Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer Meisterprüfung kann man einen Studienplatz erreichen.“ Für Arbeitgeber sprach Schüler das „Duale Studium“ an, wo betriebliche Praxis und theoretisches Wissen auf einem entsprechend hohen Niveau miteinander verknüpft werden.

Kaum noch Nachfolger in Handwerksbetrieben

Die Fortführung der Unternehmen ist für Schüler ein weiteres wichtiges Thema. So stünden in unserer Region in den nächsten 15 Jahren mehr als 35 % aller Handwerksbetriebe zur Übergabe an. Die alten Pfade, wo der Betriebsinhaber sein Kind als Nachfolger sehr spät akzeptiert, seien längst überholt. Die Weichenstellungen müssten deutlich früher erfolgen.

Rente gleich 40% des Bruttogehalts

Als wichtiges Feld sieht Schüler die Entscheidungen für das Leben nach der beruflichen Tätigkeit. Wer die Faustregel: Rente gleich 40 % des Bruttogehalts anwende, der liege in etwa richtig. Daraus folgt, dass eine zusätzliche freiwillige Altersversorgung fast schon zwingend erforderlich sei. Hier könnten Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam neue Wege gehen. Modelle dazu gäbe es genügend. Sein Appell an die Arbeitgeber lautet: „Machen Sie auch im Sinne des sozialen Friedens die Altersversorgung zum Thema.“

Bien dankte Manfred Schüler für seinen Vortrag: „Die Botschaft ist angekommen. Nur mit klarem Ziel vor Augen und den Willen zu Veränderungen werden die gesellschaftlichen Probleme und die Probleme auf dem Arbeitsmarkt gemeistert werden können.“

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