Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Bürgerstiftung Großenlüder in der Staatskanzlei in Wiesbaden

Die Bürgerstiftung, die von der Hessischen Landesregierung im Oktober 2015 als „Stiftung des Monat“ ausgezeichnet worden war, konnte sich – wie bereits berichtet – als Stiftung des Jahres 2016 bewerben.

In der Staatskanzlei in Wiesbaden wurde nun die Hans und Ilse Breuer Stiftung aus Frankfurt, die sich für die Forschung und den Kampf gegen die Demenz engagiert, als „Stiftung des Jahres 2016“ ausgezeichnet.

Bürgerstiftung Großenlüder unter den TOP 10

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, sowie die Vorstandsmitglieder Heike Münker und Silvia Hillenbrand waren der Einladung gefolgt und nahmen an dem Festakt in der Staatskanzlei teil. „Niemand wusste vorher, wer die Auszeichnung erhält. Wir freuen uns mit den Preisträgern, sind auch nicht allzu enttäuscht, dass wir mit solch großen Stiftungen nicht unbedingt konkurrieren können. Aber wir sehen uns ebenso ausgezeichnet, wenn man bedenkt, dass es in Hessen 1 900 Stiftungen gibt und wir immerhin Stiftung des Monats wurden“, so fasst Jürgen Bien die Eindrücke zusammen.

Außerdem träfen die Aussagen des Staatsministers Axel Wintermeyer, der engagierte Menschen für das Land unverzichtbar hält, wenn eine Gesellschaft auch eine Gemeinschaft sein solle, ebenso auf die Bürgerstiftung Großenlüder zu. „Besonders Stiftungen verhelfen mit ihren finanziellen Möglichkeiten vielen Projekten und Ideen zur Realisierung“, so Wintermeyer.

Laudtio

In seiner Laudatio betonte der Chef der Staatskanzlei, welch enorme Bedeutung Stiftungen und bürgerschaftliches Engagement für das Miteinander der Menschen in Hessen haben. „Das Stiftungswesen ist besonders geeignet, um zivilgesellschaftliches Engagement auf den Weg zu bringen. Gemeinnützige Stiftungen sind nicht nur Geldgeber, sondern sehr häufig auch wunderbare Ideenschmieden: Mit ihrer Hilfe lassen sich Chancen realisieren, die unser Leben lebenswerter machen und vielen Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.“

Wintermeyer im Gespräch mit der Bürgerstiftung

Im persönlichen Gespräch mit den Vertretern der Bürgerstiftung Großenlüder betonte Wintermeyer, der die Stiftung auch schon in Großenlüder besucht hatte, dass besonders engagierte Stiftungen und ihre Projekte als Stiftungen des Monats, bzw. des Jahres ausgezeichnete würden, die den Bürgerinnen und Bürgern in Hessen als Anregung für ähnliches ehrenamtliches Engagement dienten. Auf diese Weise sollen weitere Impulse für die Entwicklung der Stiftungslandschaft in Hessen erfolgen.

„So gesehen befinden wir uns in guter Gesellschaft aller Stiftungen, die sich für ihre Mitmenschen engagieren und nehmen neue Motivation mit in unsere Arbeit“ so Bien.

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Wird die Bürgerstiftung Stiftung des Jahres 2016?

Es ist spannend – die Hessische Staatskanzlei entscheidet im November

„Wir wollen Stiftung des Jahres 2016 werden“, darin waren sich die Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Großenlüder einig, nachdem sie in die Hessische Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen worden waren.

Stiftung des Monats 2015

Hintergrund ist die Ehrenamtskampagne des Landes Hessen, die seit 2007 jährlich eine „Stiftung des Jahres“ auszeichnet. Da die Bürgerstiftung schon in 2015 die Auszeichnung als „Stiftung des Monats“ erhalten hatte, wurde sie nun in die Staatskanzlei nach Wiesbaden eingeladen, um sich für die Auszeichnung „Stiftung des Jahres 2016“ zu qualifizieren.

„Wir sind zwar eine kleine Stiftung, dafür arbeiten wir mit großem Engagement und konnten in Wiesbaden unseren Erfolg eindrucksvoll darstellen. Von daher sind wir im Moment guter Hoffnung und würden uns natürlich über eine Auszeichnung freuen“, so Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung.

Wer will darf gerne Daumen drücken.

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

„Ein Königsschloss für die Musik“ – Bürgerstiftung brachte ein Orgel-Märchen in die Pfarrkirche Großenlüder

Gudrun Rathke, die mittlerweile in Großenlüder gut bekannte Märchenerzählerin, braucht für das Orgel-Märchen Kinder, Kochtöpfe, Federballschläger, eine Orgel und den Organisten Bernhardt Brand-Hofmeister.

Die Orgel ist in der Pfarrkirche vorhanden, die Kinder sind mit Eltern und Großeltern der Einladung der Bürgerstiftung gefolgt, und die Märchenerzählerin hat alles andere mitgebracht, um das von ihr geschriebene Märchen „Ein Königsschloss für die Musik“ zu erzählen.

Schnell werden einige der Kinder zu Zofen und Köche, die während des Erzählens auf Kochtöpfe schlagen oder die Federballschläger zupfen. Eine kleine Königin darf die Triangel spielen und Jona Münker, ein Bimbacher Junge, steht neben dem Organisten und spielt mit seiner Posaune den König.

Das Märchen mit der eigenwilligen & verwöhnten Prinzessin

Und los geht das Märchen mit der eigenwilligen und verwöhnten Prinzessin, die zum Unverständnis ihrer Eltern zwar ständig „ich will“ sagt, aber nicht wirklich weiß, was sie will. Da kann nur noch der Narr helfen: „Sie will Musik“. Er geht mit der Prinzessin auf die Suche nach Tönen in die Natur. Und zur großen Überraschung und Freude kommen in der Pfarrkirche in Großenlüder alle Töne und Geräusche von der Orgel: das Rauschen des Baches, das Toben des Wasserfalles, der Ruf des Kuckucks, das Fallen der Regentropfen, der Gesang der Meise und des Zaunkönigs, ja selbst der „himmlische Krach“ von Blitz und Donner tobt in der Kirche. Organist Brand-Hofmeister entlockt all diese Töne der Orgel und die Kinder lauschen hingebungsvoll.

Das Zusammenspiel zwischen Erzählen, Körperbewegung und Musik beherrschen die beiden Protagonisten perfekt, was z. B. gerade bei der quietschenden Tür der imaginären Bäckerei zu Lachern auf Seiten der Zuhörer führt. Aber es geht im Märchen auch rührend und sentimental zu. So fragt die immer glücklich und zufriedener werdende Prinzessin mit Blick in den Himmel: „Haben die Lichter dort oben auch Lieder?“

Zum Ende und nachdem alle Zuhörer von der Tütenmusik Gebrauch machen konnten (es lagen Tüten zum reinblasen aus) entdeckt die Prinzessin dramaturgisch gut abgestimmt die Musik und der Narr packt all die Geräusche, die der Prinzessin so viel Spaß gemacht haben, in eine Orgel.

Orgel als Werbebotschaft

Brand-Hofmeister nennt es Lautmalerei und sieht in einer solchen Erzähl-Veranstaltung eine Werbebotschaft für die Orgel: „Jedes Instrument hat eine eigene Seele. Die Orgel kann mit ihrer Seele erstaunliche Effekte machen“.
Währenddessen erreicht die Märchenerzählerin Gudrun Rathke stimmlich, mimisch und theatralisch ihre kleinen und großen Zuhörer, die sich immerhin eine knappe Stunde von der Prinzessin, dem Narr, der Orgelmusik und sämtlichen Effekten dieses wunderschönen Märchens verzaubern lassen.

Einen Höhepunkt erlebten die Kinder zum Schluss, denn sie durften alle einmal ihre Finger auf die Orgeltasten legen und hören, welche Töne sie selber produzieren.

Heike Münker, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Großenlüder, bedankte sich am Ende sehr herzlich bei den Künstlern wie auch den Zuhörern. Von diesen landeten zum Schluss 177 € im Körbchen als Spende für die Bürgerstiftung.

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Bürgerstiftung Großenlüder finanziert Erzählwerkstatt

Die Profierzählerin Gudrun Rathke zeigt, wie Kinder zu Erzählende werden

Erzählen kann jede und jeder von uns und Kinder können das auch. In einer Fortbildung für Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Schulen, zeigte Gudrun Rathke, wie einfach man mit Kindern Geschichten erfinden kann.

„Geschichten liegen auf der Straße, wir müssen sie nur aufheben“, so Gudrun Rathke und öffnete einen ihrer zahlreichen Koffer. Heraus kamen zum Beispiel Tierfiguren und Spielkarten, auf denen je ein Problem zu lesen war, was macht die Wildsau im Wald, wenn sie nicht mehr gut sieht? Und wie wird die arme Schildkröte ihre Zahnschmerzen wieder los? Sofort kamen alle ins Erzählen.

Wie Geschichten erfunden wurden

Mit verschiedenen Materialien kamen alle Beteiligten schnell und mit viel Lachen in das Geschichtenerfinden. So entstanden in nur 4 Stunden Fortbildung 11 neue völlig frei erfundene Geschichten.
Der Funke und der Spaß sprangen von Gudrun Rathke auf die Teilnehmerinnen über und es wurden Ideen gesponnen, wie das neue Fachwissen in den Einrichtungen mit den Kindern umgesetzt werden kann. Denn offensichtlich ist, dass neben der Freude am gemeinsamen Erfinden sich die Sprach- und Zuhörfähigkeit enorm entwickeln.

„Erzählen ist Zuwendung“ so Rathke und berichtete von den erstaunlichen Erlebnissen in den Gruppen, in denen sie wöchentlich erzählt. Daraus konnten die Fachkräfte viele Inputs für ihren Arbeitsalltag mitnehmen. Und das Schöne am Erzählen ist: an jedem Ort und zu jeder Zeit kann man Geschichten erfinden.

Impulse zum Thema „Erzählen“

Für die Bürgerstiftung freut sich das Vorstandsmitglied Heike Münker sehr, dass sie Gudrun Rathke für diese Fortbildung gewinnen konnte. Diese ist in der Region keine Unbekannte. Sie lief mit ihrer Kiepe auf dem Rücken von Frankfurt aus auf den Spuren der Brüder-Grimm bis nach Großenlüder und verschenkte zahlreiche Geschichten an Wanderer und Kinder in den Schulen unserer Gemeinde. Die Bürgerstiftung konnte durch diese Fortbildung neue Impulse setzen und das Thema „Erzählen“ mit Spaß an neue Menschen herantragen.

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Was macht das Projekt „Naturnaher Spielplatz Bimbach?“

Bürgerstiftung Großenlüder fragt nach.
Heute: Dritter Preisträger des Ideenwettbewerbs

„Naturnaher Spielplatz Bimbach“

Die Bürgerstiftung Großenlüder gratuliert dem Förderverein der Grundschule Bimbach zu der gelungenen Verwirklichung des Projektes „Naturnaher Spielplatz Bimbach“, welches den Dritten Preis des Ideenwettbewerbs der Bürgerstiftung gewonnen hatte. Nach seiner kürzlich vorgenommenen feierlichen Einweihung trägt er jetzt den neuen Namen „Phantasien – Hier darf ich sein“.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, erinnert sich an den Planungsbeginn.
„Im Jahre 2013 unterstützte die Bürgerstiftung diese nachhaltige und zukunftsweisende Idee mit 3.000,- € als Anschubfinanzierung. Schon damals überzeugte uns das Projekt und nicht zuletzt die geplante Zusammenarbeit vieler als quasi „konzertierte Aktion“.

Er betonte, dass mit den weiteren 1.000,- € des Preisgeldes aus dem Ideenwettbewerb, an dem sich der Förderverein erfolgreich beteiligte, die Bürgerstiftung Großenlüder mit insgesamt 4.000,- € einer der Hauptförderer für dieses Projekt sei.

„Dies freut uns und wir wünschen allen Nutzern gute Zeiten auf diesem Spielplatz.“

Was macht das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“?

Was macht das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“?

Im Juni 2015 erhielt das Projekt „Pfarrgarten Bimbach“ den ersten Preis im Ideenwettbewerb der Bürgerstiftung Großenlüder. Im September 2015 berichtete die Bürgerstiftung das erste Mal über den Fortgang des Projektes.

Der Nutzgarten befindet sich in diesem Jahr in der ersten Wachstumsphase. Und siehe da: die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Auf etwa einem Viertel der verfügbaren Fläche wurde gerodet, gesät und gepflanzt. Die Bürgerstiftung hat mit einigen Gärtnern und Gärtnerinnen gesprochen: „Ja, es macht Spaß. Im Moment ist richtiges Wachswetter. Wer pflanzt, hegt und pflegt, darf auch ernten.“

Das scheint der Bürgerstiftung das Wesentliche zu sein: die Freude über das eigene Tun, das Ernten des gelungenen Anbaus und das Verspeisen der ersten Früchte. Im Moment sind das vor allem Radieschen und das Naschen von Erdbeeren. Die Bilder zeigen die Vielfalt der Produkte: Erdbeeren, Tomaten, Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Lauch und neu 2 Zucchinipflanzen. Außerdem vervollständigen seit neuestem einige Beerensträucher das Sortiment.

Sind Wünsche offen?
„Ja, wir würden uns über mehr Bimbacher freuen, die sich an unserem Projekt beteiligen. Am besten bei Martina Büchsel oder Mechthild Weber-Sakoucky melden oder einfach vorbeischauen. Wir treffen uns in der Regel Freitag mittags.“

Und gibt es weitere Pläne?
„Auch das. Wir wollen im nächsten Jahr die Anbaufläche vergrößern. Das wird aber nur mit mehr Beteiligten gehen“.

Die Bürgerstiftung wünscht mit einem Satz von Hugo von Hofmannsthal weiterhin Freude und Glück: Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist ganz gleich, ob dieser Garten groß oder klein ist.

Wilhelm Lang spendet 3.000,- €

Wilhelm Lang spendet 3.000,- €

Wilhelm Lang spendet 5 x 3.000,- € für fünf gemeinnützige Einrichtungen. Eine davon ist die Bürgerstiftung Großenlüder.

Auf dem Foto sind unter anderem in der hinteren Reihe (dritter und zweite von links) Herr Wilhelm Lang mit Frau Helga Lang zu sehen.

Anlässlich seines runden Geburtstages spendete Wilhelm Lang, Geschäftsführer der Firma Technolit, seine Geburtstags-Geldgeschenke an fünf gemeinnützige Einrichtungen.

Um auf die stolze Summe von 15.000,- € zu kommen, hatte Wilhelm Lang das Geburtstagsgeld mit eigenen Mitteln aufgestockt.

Damit stellte die Familie Lang einmal mehr ihr soziales Engagement unter Beweis. Wie Wilhelm Lang betonte, seien vor allem regionale Einrichtungen ausgewählt worden, wo es persönliche Beziehungen gäbe.

3.000,- € für das Stiftungskapital

Darunter fällt auch die Bürgerstiftung Großenlüder. Der Vorsitzende Jürgen Bien nahm die für die Bürgerstiftung bestimmten 3.000,- € dankbar entgegen. Das Geld werde ins Stiftungskapital eingehen, so Bien. Dies sei notwendig um die Nachhaltigkeit der Stiftung weiter auszubauen. Er betonte gegenüber den Stiftungsgremien, dass es ein Glück sei, einen solch bodenständigen Unternehmer mit diesem großen Engagement für andere in Großenlüder zu wissen.

Weitere Einrichtungen

Die anderen geförderten Einrichtungen sind die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda, die Tanner Diakonie, Perspektiva Fulda und der Geldhäuser Verein „Wir helfen Afrika“.

Großes Dankeschön an Frank Tischer für sein Benefizkonzert

Großes Dankeschön an Frank Tischer für sein Benefizkonzert

Die Pfarrkirche in Großenlüder war gut gefüllt, Fans von nah und fern waren gekommen, um sich am Liederabend der Bürgerstiftung Großenlüder mit Frank Tischer zu erfreuen.

Frank Tischer

Man darf annehmen, dass hier auch die Solidarität mit der Bürgerstiftung eine Rolle spielte, denn das Spendenergebnis war mit 1.069,10 € ein tolles Ergebnis.

Dem Wunsch Frank Tischers folgend, wird die Bürgerstiftung mit diesem Geld ein Projekt zur musikalischen Früherziehung innerhalb der Region Großenlüder anstoßen, welches mit der Musikschule Ebert verwirklicht werden soll.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, hatte zu Beginn den Pianisten, Sänger, Komponisten und Liedermacher Frank Tischer herzlich begrüßt. Ebenso begrüßte er den Bürgermeister Werner Dietrich.

Die Gäste erlebten Frank Tischer, wie sie ihn kennen, unprätentiös und nah am Publikum. Leider spielte die Technik dem Interpreten einen Streich, sodass einiges an den sensiblen Texten seiner Balladen im Raum der Kirche verloren ging. Ein tolles Publikum und ein Interpret, der schließlich ohne Mikrofon sang, taten der inneren Freude bei den Zuhörern keinen Abbruch.

Es waren romantische, nachdenkliche, philosophische und lustige Lieder, bekannte und unbekannte Texte und immer dabei frühe Chansons von Reinhard Mey.

Frank Tischer erwarb sich besondere Sympathien, indem er seine persönlichen Bezüge zu Großenlüder einfließen ließ, und die Gäste zum Mitsingen aufforderte. Das Publikum belohnte den Künstler mit stehenden Ovationen.

Silvia Hillenbrand, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung bedankte sich beim Publikum und bei Frank Tischer für seine Bereitschaft, zugunsten der Bürgerstiftung diesen Liederabend zu veranstalten. Ein Dank ging an den Männergesangverein 1919 Großenlüder e.V., dem Musikverein Großenlüder 1910 e.V., der Firma Wese sowie den Küster Herrn Erb, die in der Vorbereitung mitgeholfen hatten. Ebenso dankte sie Herrn Pfarrer Blümel sowie dem Pfarrbüro.

Gastredner bei der Stifterversammlung Manfred Schüler

Gastredner bei der Stifterversammlung Manfred Schüler

Verantwortung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern heute: „Alte Pfade verlassen – neue Pfade finden“

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung Großenlüder begrüßte zur 6. Stifterversammlung den diesjährigen Gastredner, Herrn Manfred Schüler, langjährigen Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Kenner der sich ständigen veränderten Arbeitswelt und dem Miteinander zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor allem in den kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben.

Probleme und Entwicklung

Schüler nannte nicht nur Probleme, sondern zeigte die Entwicklungen der vergangenen Jahre auf, nannte Ursachen und vor allem auch Strategien, wie unter den veränderten Strukturen die neuen Verantwortungen verteilt werden müssen.
Beginnend mit dem seit langem bekannten aber zu spät beachteten Demografische Wandel schlug er den Bogen zu der heutigen Notwendigkeit einer Work-Life-Bilance, unter der das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Partnerschaftsverhältnis führen müsse.

1995 war der Trend zu erkennen

Schon 1995 sei bekannt gewesen, dass die Zahl der Hauptschüler deutlich abnehmen und Auswirkungen auf die Auszubildenden habe werde. Waren es 2005 noch bundesweit über 477.000 Ausbildungsverträge, kamen in 2014 weniger als 370.000 zustande, eine alarmierende Abnahme. Da das Handwerk seine eigenen Fachkräfte zu nahezu 100 % selbst ausbilde, sei eine Überalterung der Beschäftigten absehbar. Damit stelle sich die Handlungsfrage: weniger Angebote von Dienstleistungen, Betriebsgröße und Mitarbeiterzahl verringern, Betriebe schließen?

Fachkräftemangel und Rückgang der Auszubildenden

Hier werde deutlich, dass es nicht mehr genüge, nur „einen neuen“ Weg zu nutzen, sondern die Gesamtbreite einer mehrspurigen Autobahn zu nutzen. Führe man sich vor Augen, dass der Mangel an Fachkräften zum Konkurrenzkampf führt, so müsse gerade die gewerbliche Wirtschaft mit den Mitarbeitern auskommen, die zur Verfügung stehen. Das heißt, die Arbeit muss auf qualifizierte wie auf weniger qualifizierte Kräfte verteilt werden, bzw. die Betriebe müssen ihre internen Schulungen dem Angebot anpassen. Wenn beispielsweise heute im Baugewerbe der Region bei einem Bedarf von jährlich 100 Lehrverträgen nur 50 – 60 neue Lehrverträge geschlossen würden, müsse der Unternehmer „seine“ Ausbildungsplätze für junge Menschen attraktiv machen, vermehrt auf standardisierte Arbeitsabläufe setzen und die weichen Standortfaktoren beachten, mit denen Arbeitskräfte gewonnen werden könnten. Weiche Faktoren seien vor allem flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungs- und Aufstiegschancen, Betriebsklima, Vergütung, Gesundheitsprogramme und natürlich die Work-Life-Balance. Dieser „neue“ oder „moderne“ Begriff sei die Weiterentwicklung des bisherigen Begriffs „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ und stehe für die Notwendigkeit, das Arbeits- und das Privatleben in Einklang zu bringen. Wem es gelingt, diesen an Bedeutung gewinnenden Anspruch der Arbeitnehmer für den Betrieb zu nutzen, der könne mit positiven Leistungen rechnen.

In die Reihen der Existenzgründer sagte Schüler: „Der Selbstständige arbeitet selbst und ständig. Aber das, was er von sich erwartet, wird er nicht mehr von allen seinen Mitarbeitern erwarten können. Das eigene Unternehmen muss für Mitarbeiter interessant werden; notfalls muss der rote Teppich ausgerollt werden.“ Dazu könne z.B. auch die Möglichkeit genutzt werden, gemeinsam mit anderen Betrieben einen Kindergarten zu betreiben, Sport- und Fitnessangebote machen und vor allem Aufstiegschancen anbieten.

„Wer neue Wege geht und seine Mitarbeiter Wert schätzt, der schafft es auch, das Arbeitsverhältnis zum Partnerschaftsverhältnis umzuwandeln.“

Auch mit Hauptschulabschluss Studium möglich

Schüler richtet seine Botschaft auch an Eltern, die für ihr Kind ausschließlich das Gymnasium vorsehen: „Auch mit einem Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer Meisterprüfung kann man einen Studienplatz erreichen.“ Für Arbeitgeber sprach Schüler das „Duale Studium“ an, wo betriebliche Praxis und theoretisches Wissen auf einem entsprechend hohen Niveau miteinander verknüpft werden.

Kaum noch Nachfolger in Handwerksbetrieben

Die Fortführung der Unternehmen ist für Schüler ein weiteres wichtiges Thema. So stünden in unserer Region in den nächsten 15 Jahren mehr als 35 % aller Handwerksbetriebe zur Übergabe an. Die alten Pfade, wo der Betriebsinhaber sein Kind als Nachfolger sehr spät akzeptiert, seien längst überholt. Die Weichenstellungen müssten deutlich früher erfolgen.

Rente gleich 40% des Bruttogehalts

Als wichtiges Feld sieht Schüler die Entscheidungen für das Leben nach der beruflichen Tätigkeit. Wer die Faustregel: Rente gleich 40 % des Bruttogehalts anwende, der liege in etwa richtig. Daraus folgt, dass eine zusätzliche freiwillige Altersversorgung fast schon zwingend erforderlich sei. Hier könnten Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam neue Wege gehen. Modelle dazu gäbe es genügend. Sein Appell an die Arbeitgeber lautet: „Machen Sie auch im Sinne des sozialen Friedens die Altersversorgung zum Thema.“

Bien dankte Manfred Schüler für seinen Vortrag: „Die Botschaft ist angekommen. Nur mit klarem Ziel vor Augen und den Willen zu Veränderungen werden die gesellschaftlichen Probleme und die Probleme auf dem Arbeitsmarkt gemeistert werden können.“

6. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder

6. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder

Nach 5 Jahren personelle Neubestellungen in den Stifterorganen

Um es gleich vorweg zu berichten: Jürgen Bien ist der „alte“ und der „neue“ Vorsitzende des Vorstands, Karl-Heinz Buus der „alte“ und der „neue“ Vorsitzende des Kuratoriums der Bürgerstiftung Großenlüder. In beiden Organen gibt es einige personelle Veränderungen und gleichzeitig Bewährtes.

Alljährlich lädt die Bürgerstiftung Mitglieder und Öffentlichkeit zur Stifterversammlung ein, um zu berichten und Rechenschaft zu geben.

Jürgen Bien, Rainer Bickert, Günther Swoboda und Karl-Heinz Buus

Das Resümee umfasste einen größeren Zeitraum, denn die Bürgerstiftung arbeitet nun schon über 5 Jahre. Aus der Aufbauarbeit ist längst Kontinuität, Erfahrung und Erfolg geworden. Nicht ohne Stolz berichtete Jürgen Bien: „Die Stiftung hat mit einer Vielzahl von finanziellen Förderungen, mit Anschubfinanzierungen, mit selbst initiierten Projekten, mit Vorträgen und mit Benefizveranstaltungen den Leitgedanken „von Bürgern für Bürger“ nicht nur mit Leben erfüllt, sondern dazu beigetragen, dass die Gemeinnützigkeit angestoßen wurde, um so die Lebensqualität vieler Menschen in der Region zu stärken.“

Zu Beginn der Sitzung sei es üblich, dass einer der Erststifter ein Grußwort spricht.

Mit großer Trauer wurde festgestellt, dass der vorgesehene Redner, Norbert Langer, leider verstorben sei. Jürgen Bien würdigte ihn stattdessen als verdienten Bürger, der für die Region Großes geleistet habe und den alle in guter Erinnerung behalten werden. In einer Gedenkminute gedachte die Versammlung diesem großartigen Menschen.

Tätigkeitsbericht durch Jürgen Bien

In seinem Tätigkeitsbericht stellte der Vorsitzende die Erfolge der Bürgerstiftung im Berichtsjahr 2015 vor. Mit 10.432,64 € konnten 5 verschiedene Projekte bzw. Initiativen gefördert werden. Ein besonderes Highlight war der Ideenwettbewerb „Beste Großenlüderer Idee 2015“, den die Bürgerstiftung anlässlich ihres 5-jährigen Bestehens ausgeschrieben hatte. Es wurden drei Preise im Gesamtwert von 5.000 € vergeben.

Gemeinsam mit der Lüdertalschule und dem Schirmherrn, Bürgermeister Werner Dietrich, konnte ein Sponsorenlauf ausgetragen werden, in dem 2.400 € für die Bürgerstiftung erlaufen und gespendet wurden.

Beispielgebend für viele Einzelspenden nannte Jürgen Bien die Spende von Geschäftsführerin Simone Lang, die anlässlich der Eröffnung des „Ferdinand Workwear Shops“ in Höhe von 2.200 € an die Stiftung übergeben wurde.
Dass die Bürgerstiftung von der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden als „Stiftung des Monats“ ausgezeichnet wurde, zeigt, dass auch das ehrenamtliche Engagement einer relativ kleinen Stiftung seine Beachtung findet.

Finanzielle Entwicklung der Stiftung und Jahresabschluss durch Klaus Schönherr

Einen Rückblick auf die allgemeine Entwicklung der Bürgerstiftung zeigte Klaus Schönherr anhand von Zahlen auf. So hat sich die Anzahl der 94 Erststifter in 2010 auf nunmehr 104 Stifter erhöht. Die Spenden liegen im Jahresdurchschnitt bei ca. 6.000 €. Insgesamt hat die Stiftung in den letzten 5 Jahren 30.000 € Fördermittel vergeben. Im gleichen Zeitraum hat sich das Stiftungsvermögen von 66.925 € auf 79.545 € erhöht. Die näheren Ausführungen über die Kapitalentwicklung und den Jahresabschluss bitten wir dem Protokoll zu entnehmen, welches auf der Homepage noch veröffentlicht wird.

Projekte und Fördermaßnahmen durch Heike Münker

Wie in jedem Jahr wurde das Vorlese- und Erzählprojekt fortgesetzt (Bücherschränke, Teilnahme am Bundesweiten Vorlesetag).
Neben dem Ideenwettbwerb wurde eine finanzielle Förderung in Höhe von 3.000 € an die Passionsspielgemeinschaft für das weit über die Grenzen der Region hinausgehende Event vergeben.
Die AG LEGO Mindstorms und LEGO WeDo der Lüdertalschule erhielten für ihre Weiterentwicklung und für die Teilnahme an Wettbewerben eine Förderung von 1.400 €.
Die Arbeit für die Flüchtlinge in Großenlüder wurde mit der Einrichtung eines Spendenkontos, entsprechenden Spendenaufrufen sowie der aktiven Mitarbeit von Mitgliedern des Kuratoriums unterstützt.

Bericht aus dem Kuratorium von Karl-Heinz Buus

„Die Aufgaben des Kuratoriums bestehen überwiegend aus der Überwachung und Beratung des Vorstands, welches im gegenseitigen Vertrauen ausgeführt wird“, bescheinigte Buus. Außerdem seien einige Mitglieder verstärkt in der Flüchtlingshilfe tätig.

Neubestellung und personelle Veränderungen in Vorstand und Kuratorium

Da die Amtszeit der beiden Organe auf fünf Jahre begrenzt sei, müsse man Neubestellungen vornehmen, so Jürgen Bien und Karl-Heinz Buus.

Aus persönlichen Gründen scheiden folgende Mitglieder aus dem Kuratorium aus:

Rainer Bickert,
Werner Leister,
Thomas Mohr und
Walter Möller.

Aus dem Vorstand scheidet ebenfalls aus persönlichen Gründen Günther Swoboda aus, kandidierte aber gleichzeitig für ein Amt im Kuratorium. Für ihn rückt Werner Leister in den Vorstand.

Jürgen Bien dankte allen für die intensive Mitarbeit, die ja vor allem auch die Aufbauarbeit der Bürgerstiftung beinhaltet habe.

Im Anschluss an die Stifterversammlung hielt Herr Manfred Schüler, ehemaliger Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda einen interessanten Vortrag über die heutige Verantwortung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer „Alte Pfade verlassen – neue Wege finden“. Hierüber wird in einer der nächsten Ausgabe des Lüdertalboten berichtet.

Außerdem wird in einer der nächsten Ausgabe die Neubesetzung des Vorstandes und des Kuratoriums bekannt gegeben.

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