Franz Habersack und sein Rhöner Platt bei der Bürgerstiftung in Großenlüder im Lüderhaus

Franz Habersack und sein Rhöner Platt bei der Bürgerstiftung in Großenlüder im Lüderhaus

„Hônnôtzwanzich Hektar, verzich Ferglsäu un ledich“, so beginnt die Ein-Mann-Schow und jeder weiß, wer das sagt: Franz Habersack, der Mundartkomödiant aus der Rhön.

Die Bürgerstiftung hatte den Rhöner Platt-Schwätzer, im tatsächlichen Leben Michael Bleuel, anlässlich ihrer Stifterversammlung eingeladen.

Michael Bien und Franz Habersack

Die Aufgabe der Verfasserin dieses Artikels in der Bürgerstiftung ist die Öffentlichkeitsarbeit und so muss sie zu diesem Abend eine Pressemitteilung über die Stifterversammlung und den vergnüglichen Abend mit Franz Habersack schreiben.
„Oh je“, stellt sie schnell fest. „Mit meinen mageren Kenntnissen des Großenlüderer Platts bin ich diesem Feuerwerk aus dem Mund eines solchen Wortakrobaten nicht gewachsen.“

Also wird sie eher das atmosphärische Erleben beschreiben. Natürlich fällt ihr dazu ein völlig „Rhön-untypischer Satz“ ein, nämlich: „Was ein cooler Typ.“
Dabei sieht er gar nicht cool aus, sondern so, wie ein Rhöner Bauer halt aussieht, Strohhut und Cordhose. Und sofort nach seiner Vorstellung glänzt er mit dem Wort „Ebbes“. „Ebbes is nüscht und nüscht is auch ebbes“, oder „Wenn ebbes vorbei is, gibt´s ebbes Neues.“ Das versteht die Schreiberin noch gut.

Die Zuschauer, die in Lachsalven sich ergießen, erfahren etwas über sein Elternhaus: „Meine Oma war eine naturmedizinische Konifere“, ihr schwant, dass er Koryphäe gemeint haben könnte. Mit der Oma hat er es sehr gerne. Sie sieht beim Arzt ein Abziehbild eines Neonazis mit Glatze und Springerstiefel und hat Mitleid: „Erst Chemo, jetzt orthopädische Schuhe.“ Ja, da kann man schon mal schlucken.
Natürlich fehlt in Habersacks Familie der berühmt berüchtigte Budeonkel nicht.

Die Gäste erfahren seine Erlebnisse in der Fitnessbude mit anschließender Sauna und die einer Kreuzfahrt auf dem Nil, die Habersack gewonnen hat. „Es ist sehr arm dort und es heißt Morgenland, weil sie immer mit Nachthemden rumlaufen.“

Es scheint, den Höhepunkt erreicht Bauer Habersack, als er am Fuldaer Busbahnhof mit einem jugendlichen Rapper in ein sprachliches Duell geht. Mit den Worten: „Was will der, wir Rhöner haben den Rap erfunden“, legt er los. Seine Gestik, sein Mundwerk, sein Dialekt, er hat sofort den Rap-Flow drauf, nämlich das Zusammenspiel von Sprache und Text, vermixt mit entsprechender Körperhaltung und dem unübertroffenem Yeah (allerdings ist das ja wohl ein Stilbruch, weil nicht Rhönerisch).
Alles in allem ein gewaltiger Zungenbrecher-Vortrag.

Die Zuschauer sind hingerissen und natürlich lassen Sie Franz Habersack nur mit einer Zugabe von der Bühne gehen. Und die hat es in sich. Handelt sie doch von einer seiner Lieblingsspeisen, dem Kartoffelsalat, wie ihn seine Mama machte, mit Speck und Zwiebeln. Doch diese Geschichte zu erzählen wagt die Scheiberin nicht. Dazu müssen die Leser selber mal in eine Veranstaltung mit Franz Habersack, alias Michael Bleuel, gehen.

Mit sichtlicher Laune und im Corona-bedingtem Abstand bedankte sich Jürgen Bien, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Großenlüder, bei Michael Bleuel für seinen energiegeladenen Vortrag auf Platt und überreichte ihm ein Gastgeschenk.

Böhmische Blasmusik begeisterte Publikum im Lüderhaus – 1.354 € über Spenden eingespielt

Böhmische Blasmusik begeisterte Publikum im Lüderhaus – 1.354 € über Spenden eingespielt

„Das hat gepasst“, die Freude steht dem Präsidenten der Eifeler Musikanten, Sylvio Fickers, nach dem Konzert „Hohes Venn trifft Lüdertal“ ins Gesicht geschrieben. Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung Großenlüder, ruft voller Leidenschaft in den Saal: „Das war der Hammer“.

Die Eifeler Musikanten

Und genauso haben es die Gäste erlebt. Die Musiker spielten sich von Beginn an auf eine erfrischende Art in die Herzen der Gäste und begeisterten mit einem Programm, welches vom Musikstil der Tradition der Egerländer Musikanten unter seinem Begründer Ernst Mosch nahe kam.

Für den musikalischen Erfolg zeichnete der Dirigent Engelbert Schneider verantwortlich. Der Moderator Wolfgang Bannert verstand es, das Publikum mit seiner Ansage zum Lachen zu bringen. Der Erfolg der Eifeler Musikanten lasse sich mit der Freude und der Begeisterung jedes einzelnen Musikers an guter Blasmusik begründen, doch hielten sich auch Spaß und Stimmung die Waage. Und so sorgte er für manchen Begeisterungssturm im Saal.

Schon das erste Stück „Wir sind wir“ ein Klassiker der Blasmusik, brachte die Gäste zum rhythmischen Klatschen, was sich bei den vielen bekannten Stücken wiederholte und die Freude der Zuhörer dokumentierte.

In seiner Begrüßung verriet Jürgen Bien, wie stolz die Bürgerstiftung auf dieses Benefizkonzert sei, welches die Eifeler Musikanten quasi als Gastgeschenk mit nach Großenlüder gebracht hatten. Er, wie auch der eigentliche Organisator des Konzertes, Werner Leister vom Vorstand der Bürgerstiftung, erzählten die erstaunliche Geschichte, wie das Konzert und der Kontakt zustande gekommen sei. Einer der Musiker, Fredi Möller, arbeitete über ein Jahr in einem Großenlüderer Unternehmen. In dieser Zeit nahm er als Gast bei den Proben des Musikvereins Großenlüder teil. Dabei fiel ihm ein Plakat der Bürgerstiftung ins Auge, auf dem die Bürger aufgerufen wurden, für notleidende Bürger innerhalb der Gemeinde zu spenden. Dabei reifte die Idee, einerseits mit seiner Band einen Ausflug ins Lüdertal zu machen und gleichzeitig ein Benefizkonzert zu schenken.

Einen großen Anteil am Erfolg des „Ausflugs“ nach Großenlüder hatte der Musikverein Großenlüder, der mit viel Herzblut die Musikkollegen aus der Eifel aufnahm und begleitete. Die Musiker/innen waren überrascht von der Qualität der vorgetragenen Stücke, von der Disziplin der Musiker und von den guten Sängern. Der altbekannte Ausspruch aus den eigenen Reihen „En schenne Viirmidoag“ brachte die Stimmungslage des Musikvereins auf den Punkt.

Musikalische Höhepunkte waren ohne Zweifel die Gesangseinlagen von Verena Klinkhammer und Emil Schäfer, die in großer Harmonie und im Duett ihre gesanglichen Einlagen vortrugen. Ganz besonders wird das Solo „Gabriellas Song“, vorgetragen von der Sängerin Verena Klinkhammer, im Gedächtnis bleiben. Aber auch Stücke wie „Sterne am Horizont“, „die Gipfelstürmer Polka“, „Ja, wenn´s am Schönsten ist“ , „s´Waldvögerl“ oder „Wir gratulieren mit Musik“ wurden mit Freuden applaudiert.

In einem Auswahlverfahren durften die Zuhörer einige Lieder wählen. Es gab 3 Siegerlieder, wobei der Publikumsliebling eindeutig das Stück „Die Vogelwiese“ war. Gefühlsmäßig kannten alle Zuhörer dieses Lied. Selbst der Dirigent griff zum Ende des Konzertes zur Klarinette und spielte mit seinen Musikerkollegen „den Gesang der Lärche“.

Heike Münker stellte in Bild und Ton die Bürgerstiftung vor und sorgte mit ihrem Aufruf zur Spende dafür, dass 1.354,-  € gespendet wurden.

Jürgen Bien dankte aber auch der Gemeinde für ihre Unterstützung, z.B. für die Nutzung des Lüderhauses sowie dem Hausmeister André Heller, der mit seinem Team die Gäste versorgte.

Die Eifeler Musikanten sind kein unbeschriebenes Blatt. Sie sind Belgische Vizemeister 2017 und gründeten sich 1973 als kleines Musikprojekt. 1980 gaben sie sich den Namen „Eifeler Musikanten“ und heute spielen 28 Musiker, teils aus Belgien, teils aus Deutschland – miteinander.

Zum Schluss gab es einen besonderen Höhepunkt, hatten die Eifeler Musikanten doch das Lüdertal-Lied einstudiert und spätestens an diesem Punkt brachten sie den Saal zum Brodeln. Kein Wunder, dass er sich noch einige Zugaben erklatschte.

Hohes Venn trifft Lüdertal

Hohes Venn trifft Lüdertal

„Hohes Venn trifft Lüdertal“, heißt es am Samstag, 12. Oktober, um 19.30 im Lüderhaus in Großenlüder. Die Gäste erwartet an diesem Abend ein außergewöhnliches Konzert für einen guten Zweck: Die Eifeler Musikanten, belgischer Vizemeister 2017, kommen auf Einladung der Bürgerstiftung Großenlüder – und unterstützen mit ihrem Auftritt die Stiftung und deren Förderprojekte.

Bürgerstiftung lädt zum Benefizkonzert der Eifeler Musikanten: Eine Freundschaft entsteht

Dem Motto „Ewig junge volkstümliche Blasmusik, Musik vom Volk fürs Volk“ haben sich die Eifeler Musikanten bereits seit 46 Jahren verschrieben, und sie folgen ihrem Vorbild, dem unvergessenen Ernst Mosch. Die 28 Amateurmusiker unter der Leitung von Engelbert Schneider sind Garanten für beste Volksmusik und echte Blasmusikstimmung.
Unzählige Konzerte in Belgien, Deutschland, Luxemburg, Holland, Spanien und Südtirol, Fernseh- und Hörfunkauftritte haben die Musikanten aus der ostbelgischen Eifel in Sachen Volksmusik zu einem Aushängeschild der deutschsprachigen Gemeinschaft im Hohen Venn gemacht. Die Eifeler Musikanten bestechen durch ein abwechslungsreiches und stimmungsgeladenes Konzertprogramm – dabei ist auch das Gesangsduo Verena und Emil.

Jahrelange Bühnenerfahrung, unzählige Konzerte, Wettstreite, Zusammenarbeit mit einigen Größen der Volksmusik und mehrere Musikproduktionen sind nur einige der Meilensteine in der Geschichte des Ensembles. Einige Eigenkompositionen, wie die Vennbahn-Polka (Musik: Edgar Schmidt) oder der Eifeler Musikanten-Marsch (Musik: Freek Mestrini) verleihen dem Orchester zusätzlich Originalität.

Zum Hintergrund:

Mindestens einer der Musiker aus der ostbelgischen Eifel, die ein Wochenende in Großenlüder verbringen und ein Benefizkonzert geben, ist dort nicht zum ersten Mal. Die Arbeit verschlug Fredi Möller aus der Vulkaneifel nach Großenlüder, wo er für die Fels-Werke tätig war. Und hier suchte der passionierte Flügelhorn- und Trompeten-Spieler, der bei den Eifelern Mitglied ist, Kontakt zu den Musikvereinen in Großenlüder und Bad Salzschlirf, wo er die Proben besuchte.
Als ihn der Vorsitzende der Eifeler Musikanten, Sylvio Fickers, wegen des Vereinsausflugs im Jahr 2018 ansprach, erinnerte sich Fredi Möller an ein Plakat im Musikhaus Großenlüder. Die Bürgerstiftung hatte mit einem Aufruf um Spenden geworben um zwei in finanzielle Not geratene Großenlüder Bürger.

Die Idee, dafür in Großenlüder ein Benefizkonzert zu geben, war schnell geboren, der Kontakt mit Werner Leister vom Vorstand der Bürgerstiftung rasch hergestellt. Mit dem avisierten Termin im Herbst 2018 klappte es nicht mehr. Doch der 12. Oktober steht, und aus den ersten Kontakten kann nun eine Freundschaft wachsen.

Lüdische Lauschnacht, die Zweite, in Eichenau / Großenlüder

Lüdische Lauschnacht, die Zweite, in Eichenau / Großenlüder

Wenn der Satz stimmt, dass eine gut erzählte Geschichte aus Ohren Augen macht, dann verfolgten an der „2. Lüdischen Lauschnacht der Bürgerstiftung Großenlüder“ nicht nur unzählige Ohren, sondern auch unzählige Augen die akustische wie optische Kunst der drei professionellen Erzählerinnen Heike Münker, Gudrun Rathke und Tanja Mahn-Berta auf dem Hof de Beisac in Eichenau / Großenlüder.

Ein Spitzen-Erlebnis mit Festival-Charakter für Jung und Alt

Im Hof der Familie de Beisac in Eichenau wuselte es am Nachmittag nur so von Kindern mit Eltern und Omas. Ca. 150 Kinder waren am Nachmittag gekommen, um sich Geschichten erzählen zu lassen und um Märchensuppe zu essen. Die Profierzählerinnen, die bei vielen Kindern schon bekannt sind, hatten viele märchenhafte Geschichten im Gepäck, und begeisterten mit Zwergen, Elfen, Riesen und Zauberern. Aber auch sagengleiche Geschichten, wie z.B. die Erzählung, wie das Feuer auf die Erde kam, brachte nicht nur die Augen der Kinder zum Leuchten, sondern wärmte schon durch Zuhören die Herzen aller. Und das Feuer brannte ja tatsächlich, darüber der Schwenktopf, in dem die Märchensuppe brodelte. Diese wurde abschließend von den Kindern in ihren mitgebrachten Tassen und Tellerchen gegessen.

Dass Erzählkunst etwas anderes ist als Vorlesekunst, darauf hatte Silvia Hillenbrand, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Großenlüder, in ihrer Begrüßung hingewiesen: „Einer Erzählerin zuzugucken ist wie im Theater sitzen. Erzählerinnen spielen mit ganzem Körpereinsatz und vermögen Emotionen in ihren Gesichtern widerzuspiegeln; das ist das Faszinierende am Erzählen.“

Zur „Abendvorstellung“ konnte Jürgen Bien, der Vorsitzende der Bürgerstiftung viele Erwachsenen begrüßen, die sich die Freude am Erzählen von Geschichten bewahrt haben.

Er verwies auf das vielfältige Engagement, welches die Bürgerstiftung seit Beginn ihres Bestehens im Bereich Bildung aktiv betrieb: „Dass Lesen eine wichtige Kernkompetenz ist, weiß jeder. Die Bürgerstiftung hat diesen Bereich ausgedehnt auf das Erzählen und nicht nur Erzähl-Angebote gemacht, sondern auch Weiterbildung für Erzieher/innen und Lehrer/innen finanziert. Die Wiederauflage der Lauschnacht ergibt sich aus der großen Resonanz der großen und kleinen Zuhörer. Wer immer einen solchen Abend erlebt hat, kommt bestimmt wieder.“

Und so genossen die Gäste in einer angenehmen Atmosphäre aus Feuer und Lichter ein Geschichten-Feuerwerk für die Ohren, aber auch die leckeren Snacks und Getränke, die die Familie de Beisac mit ihren vielen Helfern und Helferinnen anboten.

Die Erzählerinnen nahmen die Zuhörer mit in das wirkliche Leben, das selber Geschichten über Glück und Unglück, über Irrungen und Wirrungen schreibt.
Und so wurde es ein Abend, an dem es in den Geschichten nur so „menschelte“, an dem die Liebe eine große Rolle spielte, aber auch der Ernst des Lebens seinen Platz hatte.

Die Gäste dankten mit anhaltendem Applaus und wurden dann noch mit einer Inszenierung zwischen Heike Münker und Tanja Mahn-Bertha belohnt, die erstmalig eine Geschichte im Ping-Pong-Spiel quasi als Premiere und Zugabe erzählten.

2. Lüdische Lausch Nacht

2. Lüdische Lausch Nacht

Die Bürgerstiftung Großenlüder möchte Sie herzlich 2. Lüdischen Lauschnacht am Freitag, 13. September 2019 nach Eichenau auf den Hof der Familie de Beisac (Dorfstr. 9) einladen. 3 Erzählkünstlerinnen und 1 Erzählkünstler entführen Erwachsene und Kinder in die Welt der Geschichten.

Ab 16 Uhr startet das Erzählprogramm für die Kinder und um 19.30 Uhr wird der Ohrenschmaus für die Erwachsenen zubereitet. Tanja Mahn Bertha, Gudrun Rathke und Heike Münker nehmen Sie mit auf eine Reise in die bunte Welt der Geschichten.

Für KINDER:

Geschichtensuppe und Märchen satt für Kinder am Fr. 13.09.2019 um 16 Uhr.

Auch in diesem Jahr wird für euch eine leckere Geschichtensuppe auf dem offenen Feuer gekocht. Während sie vor sich hin köchelt, erzählen unsere Künstlerinnen das Blaue vom Himmel herunter. Sind die Ohren satt, essen wir gemeinsam die Geschichtensuppe – dafür bitte Suppentasse und Löffel mitbringen.

Kommt und taucht mit uns ein in das Land der Phantasie. Wir freuen uns auf Euch.

Für ELTERN und andere ERWACHSENE:

Für die Erwachsenen gibt es abends am Fr. 13.09.2019 ab 19.30 Uhr ein Feuerwerk für die Ohren. Genießen Sie leckere Snacks, kühlende Getränke und lauschen Sie den Geschichten über Glück und Unglück (das bietet sich ja an, am Freitag, den 13.), die Liebe und den Irrungen und Wirrungen, die das Leben zu bieten hat.

Für beide Veranstaltungen ist der Eintritt frei – um eine Spende wird gebeten. Getränke und Snacks können vor Ort käuflich erworben werden. Die Bürgerstiftung ist stolz, Ihnen dieses für Sie kostenfreie und einzigartige kulturelle Angebot zur Verfügung stellen zu können und freut sich auf Ihren Besuch.

Neuer Standort für einen Bücherschrank

Neuer Standort für einen Bücherschrank

Neuer Standort für einen Bücherschrank der Bürgerstiftung Großenlüder – Umzug in die Außengruppe „Schwalbennest“ der Kita Haberswiesen in Großenlüder, am Lüderhaus.

Die Kindertagesstätten in der Gemeinde Großenlüder sind längst damit vertraut, die Kinder und Erwachsenen kennen es ebenfalls. Seit nunmehr 9 Jahren ziehen die Bücherschränke, die die Bürgerstiftung Großenlüder eingerichtet hat, immer wieder einmal um.

Kürzlich wechselte der Bücherschrank aus der Kindertagesstätte Müs in die Außengruppe „Schwalbennest“ der Kindertagesstätte Haberswiesen, die am Lüderhaus in Großenlüder untergebracht ist. Für die Kinder des Schwalbennestes ist es eine Premiere. Die beiden Kuratoriumsmitglieder der Bürgerstiftung Großenlüder, Astrid Fischer und Karl-Heinz Buus, sind davon überzeugt, dass das kostenlose Angebot des Bücherschrankes schnell verstanden und genutzt werden wird. Das Angebot ist natürlich auch für Erwachsene gedacht.

Es geht um das Prinzip der „Buchtausches“. Bücher, die zu Hause gelesen worden sind, können mitgebracht werden und gegen neue unbekannte Bücher aus dem Bücherschrank getauscht werden.

Der zweite Bücherschrank der Bürgerstiftung steht nach wie vor im Lotto-Tabak-Laden in Großenlüder, Marktplatz 8 und kann dort zu den Öffnungszeiten genutzt werden.

9. Stifterversammlung der Bürgerstiftung

9. Stifterversammlung der Bürgerstiftung

9. Stifterversammlung der Bürgerstiftung ganz unter dem Motto: „Gemeinsam statt einsam“ Positive Bilanzen und beeindruckende Aktivitäten aus 2018 standen im Mittelpunkt

„Frei können wir nur gemeinsam sein. Freiheit funktioniert nicht, wenn der Einzelne immer nur Rechte für sich in Anspruch nimmt und immer mehr Verantwortung den anderen aufbürdet.“

Roman Herzog, Bundespräsident a.D.

Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, eröffnete mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog die 9. Stifterversammlung. Er nahm Bezug auf den Begriff „Gemeinsam“ und stellte fest, dass Gemeinschaft als die ursprüngliche Form des Zusammenlebens und als Grundelement der Gesellschaft gelte. Dies sei im Wertekanon ein wesentliches Element, für das die Bürgerstiftung Großenlüder stehe.

In der Begrüßung aller Anwesenden stellte er fest, dass die Bürgerstiftung im zurückliegenden Jahr 5 % der in Großenlüder lebenden Bürger und Bürgerinnen auf unterschiedlichster Weise erreicht habe. Ob in Veranstaltungen oder als Ideen-, Wissen- oder Geldspender bzw. Stifter; es habe aufrichtige und kontinuierliche Unterstützung gegeben. Darauf seien die Mitglieder der Gremien stolz, weil zielgerichtetes Interesse erkennbar gewesen sei. Vielfältige Projekte und Förderungen hätten realisiert und umgesetzt werden können.

Das schon traditionelle Grußwort, welches immer aus dem Kreis der Erststifter erfolgt, hielt das Kuratoriumsmitglied Georg Gottwald. Die von ihm gestellt Frage, warum die Bürgerstiftung gegründet worden sei, beantwortete er mit der Entwicklung der Gesellschaft zu mehr Egoismus und Vorteilsnahme. Gottwald forderte dagegen mehr Engagement, mehr gegenseitige Toleranz und Achtung ein.

Er stellte die Familie als die kleinste und wichtigste Einheit innerhalb der Gesellschaft dar und forderte die Rückbesinnung auf deren ureigenste Aufgabe. Dazu gehöre, dass jeder verantwortungsbewusste Bürger sich zugunsten der Gemeinschaft einzubringen habe. Die Bürgerstiftung wolle ihren Teil dazu beitragen.
Er erinnerte aber auch daran, dass es nur gemeinsam mit den Mitbürgern funktioniere und rief die Anwesenden zur Mithilfe auf, sei es als Spender, Zustifter oder aber durch ihren persönlichen Einsatz.

Jürgen Bien

Der Jahresbericht 2018 erfolgte in Form einer Präsentation, wobei in Wortbeiträgen wie auch in Bildern immer wieder das Motto „Gemeinsam statt einsam“ aufgegriffen wurde, welches als Grundmotiv für die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder im Vorstand und Kuratorium stehe.

Heike Münker, verantwortlich für die Projektarbeiten und Fördermaßnahmen, nannte die in 2018 geförderten Projekte, die mit einer Fördersumme von über 8.200 € unterstützt wurden, so u.a. die Bücherschränke, die Erzähltage mit der 1. Lüdischen Lauschnacht, den Generationen– Gesundheits – Bewegungspark in Großenlüder, das Eltern- und Nachbarschaftsprojekt „Platz der Begegnung für Jugend und Kind“ Im Klingenfeld in Bimbach, die Förderung der Passionsspiele der Kath. Kirchengemeinde sowie die finanziellen Hilfen an private Menschen in besonderen Notlagen. Werner Leister, zuständig für die Stifterbetreuung und -gewinnung berichtete von den größten Aktivitäten des vergangenen Jahres, u.a. von der Benefizveranstaltung „InterMezzo“.

Er zeigte erste Bilder von dem großen Projekt „Gradierwerk im Sodegarten“ welches von der Bürgerstiftung erdacht und nach langer Vorarbeit nun gemeinsam mit der Gemeinde in 2019 verwirklicht werde. Zu seinem Ausblick gehört auch ein Benefizkonzert, welches am 12.10.2019 im Lüderhaus von der Bürgerstiftung gemeinsam mit dem Musikverein Großenlüder geplant sei. Es spielen die „Eifeler Musikanten“.

Silvia Hillenbrand, zuständig für die Gremienarbeit, berichtete von der Vorstandsarbeit, die gemeinsam mit einzelnen Arbeitskreisen quasi als Ideenschmieden arbeite und hob nicht nur das ehrenamtliche, sondern vor allem das gemeinschaftliche Handeln hervor. Sie betonte die Freude und den Spaß, der nach 9 Jahren immer noch vorhanden sei und richtete ihren Appell an die Bevölkerung, sich als Ideen- oder Zeitspender oder mit finanzieller Hilfe der Bürgerstiftung zum Wohle der Region Großenlüder anzuschließen.

Klaus Schönherr, Schatzmeister, gab Informationen zum Jahresabschluss. Im Jahr 2018 hatte die Stiftung Gesamteinnahmen in Höhe von 12.730,95 € (aus Spenden, Kapitalerträgen aus dem Benefizkonzert plus sonstige Einnahmen). Die Gesamtausgaben in Höhe von 10.778,17 € setzen sich im Wesentlichen aus den Förderprojekten zusammen, wie Heike Münker sie genannt hatte.
Das Stiftungskapital konnte auf 87.995,00 € aufgestockt werden. Durch die Hinzuführung der 5.100,00 € aus der freien Rücklage ergibt sich ein Stiftungsvermögen von 93.105,00 €. Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31.12.18 auf 97.650,19 €.

Karl Heinz Buus, Vorsitzender des Kuratoriums erinnerte an die Aufgaben der Kuratoriumsmitglieder, die im Berichtsjahr gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern vertrauensvoll erfüllt wurden. Er stellte fest, dass der Vorstand eine hervorragende Arbeit zum Wohle der Gemeinde und der Stiftung leistet.

Die Stifterversammlung nahm den Jahresbericht und die Rechenschaftsbericht zustimmend zur Kenntnis.

Jürgen Bien bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand und betonte das gute „Wir-Gefühl“, welches sich über all die Jahre hinweg gehalten habe.

Ebenso dankte er im Namen des Vorstandes den Damen und Herren des Kuratoriums für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Auch denjenigen, die mit guten Kontakten und Beziehungen helfend und unterstützend zur Seite stünden, sowie der Gemeinde Großenlüder für deren Unterstützung dankte der Vorsitzende. Der anschließende Vortrag von Henning Scherf, Bürgermeister a.D. aus Bremen „Gemeinsam statt einsam“, der das Leben im Alter zum Thema machte, war ein voller Erfolg und zeigte, wie mit Lust, Freude und einer Portion Neugierde Wohn- und Lebenssituationen im Alter gemeistert werden können.

Neugierig und voller Lust aufs Leben

Neugierig und voller Lust aufs Leben

Henning Scherf zu Gast bei der Bürgerstiftung Großenlüder / „Gemeinsam statt einsam“:

Aus dem Leben der berühmten Bremer WG

„Gemeinsam statt einsam“, der Vortragstitel von Henning Scherf, dem hierzulande gewiss populärsten WG-Bewohner, beschreibt, was sich viele Menschen vor allem auch für ihr Alter wünschen. Und nach den höchst unterhaltsamen Einblicken in seine Wohn- und Lebenssituation, mag sich mancher im Lüderhaus Großenlüder gedacht haben: Es muss ein Vergnügen sein, mit diesem klugen, vitalen, humorvollen und liebenswerten 80-jährigen Menschen zusammen zu wohnen.

Dr. Henning Scherf

Wie Henning Scherf, von 1995 bis 2005 Bremer Bürgermeister, und seine Frau Luise vor 32 Jahren ein neues Kapitel ihrer Lebensgeschichte aufschlugen, ist auch in heutigen Zeiten noch ungewöhnlich. Die beiden, damals noch keine 50 Jahre alt, kauften gemeinsam mit Freunden ein Haus in der Bremer Innenstadt und lebten fortan zu zehnt unter einem Dach – aber jeder mit eigener Wohnung. „Doch geschlossen sind die Türen seitdem eigentlich noch nie gewesen“, sagte Scherf.

Das Experiment ist geglückt und für viele ein erstrebenswertes Zukunftsmodell geworden. Woran es lag, dass es so gutging und -geht, das konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer aus nahezu jedem Satz erkennen: Die Zehn wohnen zusammen, aber eben nicht nur. Ihr Wohnkonzept ist vielmehr ein Lebenskonzept: Menschen zu nehmen wie sie sind, nicht an Wohlstand oder Ruhm zu messen, sondern an ihrem Herzen, langmütig zu sein und manchmal auch Demut zu zeigen, Nähe zu empfinden und gleichermaßen Grenzen zu respektieren. Was er damit meinte, wurde sehr rasch deutlich bei Scherfs heiteren Anekdoten, aber vor allem bei den schweren, den tragischen Momenten, die manchmal Jahre überdauerten. „Schon bald nach unserem Start begleiteten wir eine Freundin in den Tod. Tag und Nacht ließen wir sie nicht allein“, sagte er und schilderte eindrücklich, dass jeder dies auf seine Weise tat, wie sehr es alle miteinander verband und wie das Sterben zu ihrem gemeinsamen Leben gehörte.

Doch Hennig Scherf berichtete nicht nur leidenschaftlich und voller Vergnügen aus seinem Leben, er nutzte das große Interesse der Menschen daran auch für Appelle, gleichermaßen an Junge und Alte und (Lokal-)Politiker. Gemeinsame Erfahrungen von Jung und Alt sind für ihn wesentliches Schmiermittel der Gesellschaft. „Viele Millionen Menschen sind allein, Junge wie Alte, und es braucht Menschen, die in der Lage und bereit sind, auf andere zuzugehen, sich zu kümmern und Vertrauen aufzubauen“, sagte er. Großes Potenzial sieht er vor allem auch in den Frauen und Männern seiner Generation. „Ich bin glücklich, dass ich in einer Zeit alt werden kann, in der so viele Leute mit mir zusammen alt werden. Und viele wollen und können auch etwas bewegen“, sagte er und erklärte: „Überall, wo es uns gelingt, dass Ältere und Jüngere regelmäßig miteinander zu tun haben, verschaffen wir beiden großartige Erfahrungen: Kinder fühlen sich beschützt, Eltern werden entlastet, Ältere fühlen sich gebraucht und gewinnen an Fröhlichkeit. Wir sind eine Chance für die Zivilgesellschaft.“

Beispielhaft erzählte Hennig Scherf von einem bemerkenswerten Projekt an einer Bremer Grundschule, an der er und mittlerweile 30 andere regelmäßig einmal pro Woche mit den Kindern spielen, malen, essen, gärtnern, lesen – eben gemeinsame Erfahrungen schaffen und wunderbare Erfolge erreicht haben. Solche positiven Entwicklungen zu fördern, liege auch in der Verantwortung der Politik, mahnte Scherf. Man müsse den Kommunalpolitikern sagen: „Baut keine Alten-Ghettos, schaut in euren Städten und Dörfern, wo es leerstehende Gasthäuser, Bäckereien oder Bauernhöfe gibt, aus denen man Begegnungsstätten machen kann. Lasst eure Alten nicht allein, sondern überlegt, wie ihr mittendrin in eurer Gesellschaft Plätze für sie findet.“

Dazu gehöre jedoch auch die Bereitschaft der Menschen, Neues auszuprobieren, offen zu sein und Anderes zu wagen. „Seien Sie neugierig auf das Alter, sehen Sie darin die Möglichkeit, dass man noch viele spannende Erfahrungen machen kann“, gab er den Gästen mit auf den Weg, die ihnen mit anhaltendem Applaus feierten.

Mit herzlichen Dankesworten und einem Präsent wurde Henning Scherf von Stiftungsvorstand Jürgen Bien verabschiedet.

Einladung zur 9. Stifterversammlung am 09. April 2019

Einladung zur 9. Stifterversammlung am 09. April 2019

Einladung zur 9. Stifterversammlung am 09. April 2019
und zum Gastvortrag „Gemeinsam statt einsam“ von Herrn Hennig Scherf, Bürgermeister a. D. von Bremen

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur 9. Stifterversammlung der Bürgerstiftung Großenlüder eingeladen.
Wir freuen uns, dass wir nach dem offiziellen Teil mit Herrn Henning Scherf, Bürgermeister a. D. von Bremen, einen kompetenten und hochkarätigen Gastreferenten gewinnen konnten, der zum Thema:

„Gemeinsam statt einsam“

sprechen wird.

9. April 2019, 18.00 Uhr im Lüderhaus in Großenlüder
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.

Information zu Herrn Henning Scherf, Bürgermeister a. D.:

Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, kann als Leitfigur in unserer älter werdenden Gesellschaft bezeichnet werden. Er lebt seit über 30 Jahren in einem Mehrgenerationenhaus und wirbt mit seinen Erfahrungen für alternative Wohnmodelle und ein aktives, individuelles und selbstbestimmtes Leben.

Sein Ziel ist es, die immer älter werdenden Menschen durch eine positive Sichtweise für solidarische Lösungen zu sensibilisieren. Dabei begibt er sich selber immer wieder auf die Suche nach Alternativen zu den üblichen Formen des Altwerdens.

Neues vom durch die Bürgerstiftung geförderten Projekt des Jugend-Musikvereins Bimbach

Neues vom durch die Bürgerstiftung geförderten Projekt des Jugend-Musikvereins Bimbach

Die Bürgerstiftung fördert vielfältige Projekte in der Großgemeinde Großenlüder. Dazu gehört auch hin und wieder eine ergebnisorientierte Evaluation. Schließlich wollen auch die Stifter und Spender, mit deren Gelder Projekte gefördert wurden, Rückmeldungen haben.

Jugend-Musikverein Bimbach

Im Fall des Jugend-Musikvereins Bimbach, der im Rahmen seines Projektes „Musik verbindet Generationen“ für tatsächlich entstandene Kosten mit einer jährlichen Förderung von der Bürgerstiftung in Höhe von max. 500 € (längstens 5 Jahre lang) rechnen kann, konnte man beim letzten Seniorennachmittag im Ortsteil Bimbach eine erfolgreiche Gruppe junger Musiker und Musikerinnen erleben und erfahren, welche Fortschritte sie in ihrer musikalischen Ausbildung gemacht haben.

Außerdem orientierte sich die Förderzusage an Bedingungen, die der Musikverein Bimbach selber eingebracht hatte, z.B. Beteiligung an Konzerten und Auftritten, die als musikalische Unterhaltung älterer Mitbürger dienen.

Und so haben am 13. Dezember die Youngstars der Bimbacher Musikanten im Rahmen dieses Projektes eine halbe Stunde des gemeindlichen Seniorennachmittags in Bimbach gestaltet. Die Kinder und Jugendlichen freuten sich, ihr musikalisches Können zu zeigen, indem traditionelle Weihnachtslieder zum Besten gegeben wurden. Die weihnachtlichen Weisen fanden bei den Senioren großen Anklang und es entwickelte sich im Bimbacher Bürgerhaus eine schöne vorweihnachtliche Atmosphäre mit Gesang und Blasmusik. Mit großem Applaus und vielen positiven Stimmen wurden die Youngstars für Ihren Auftritt entlohnt. Es war eine tolle Aktion, die Jung und Alt verbunden hat. Die Kinder und Jugendlichen haben eine Plattform bekommen, um ihr Können am Instrument zu zeigen, während die Senioren sich sehr über die musikalische Darbietung gefreut haben.

Die Bürgerstiftung wünscht den jungen Menschen weiterhin viel Freude an und mit ihren Instrumenten und dem Musikverein Bimbach weiterhin gutes Gelingen innerhalb der musikalischen Ausbildung.

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