9. Stifterversammlung der Bürgerstiftung ganz unter dem Motto: „Gemeinsam statt einsam“ Positive Bilanzen und beeindruckende Aktivitäten aus 2018 standen im Mittelpunkt
„Frei können wir nur gemeinsam sein. Freiheit funktioniert nicht, wenn der Einzelne immer nur Rechte für sich in Anspruch nimmt und immer mehr Verantwortung den anderen aufbürdet.“
Roman Herzog, Bundespräsident a.D.
Jürgen Bien, Vorsitzender der Bürgerstiftung, eröffnete mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog die 9. Stifterversammlung. Er nahm Bezug auf den Begriff „Gemeinsam“ und stellte fest, dass Gemeinschaft als die ursprüngliche Form des Zusammenlebens und als Grundelement der Gesellschaft gelte. Dies sei im Wertekanon ein wesentliches Element, für das die Bürgerstiftung Großenlüder stehe.
In der Begrüßung aller Anwesenden stellte er fest, dass die Bürgerstiftung im zurückliegenden Jahr 5 % der in Großenlüder lebenden Bürger und Bürgerinnen auf unterschiedlichster Weise erreicht habe. Ob in Veranstaltungen oder als Ideen-, Wissen- oder Geldspender bzw. Stifter; es habe aufrichtige und kontinuierliche Unterstützung gegeben. Darauf seien die Mitglieder der Gremien stolz, weil zielgerichtetes Interesse erkennbar gewesen sei. Vielfältige Projekte und Förderungen hätten realisiert und umgesetzt werden können.
Das schon traditionelle Grußwort, welches immer aus dem Kreis der Erststifter erfolgt, hielt das Kuratoriumsmitglied Georg Gottwald. Die von ihm gestellt Frage, warum die Bürgerstiftung gegründet worden sei, beantwortete er mit der Entwicklung der Gesellschaft zu mehr Egoismus und Vorteilsnahme. Gottwald forderte dagegen mehr Engagement, mehr gegenseitige Toleranz und Achtung ein.
Er stellte die Familie als die kleinste und wichtigste Einheit innerhalb der Gesellschaft dar und forderte die Rückbesinnung auf deren ureigenste Aufgabe. Dazu gehöre, dass jeder verantwortungsbewusste Bürger sich zugunsten der Gemeinschaft einzubringen habe. Die Bürgerstiftung wolle ihren Teil dazu beitragen.
Er erinnerte aber auch daran, dass es nur gemeinsam mit den Mitbürgern funktioniere und rief die Anwesenden zur Mithilfe auf, sei es als Spender, Zustifter oder aber durch ihren persönlichen Einsatz.
Der Jahresbericht 2018 erfolgte in Form einer Präsentation, wobei in Wortbeiträgen wie auch in Bildern immer wieder das Motto „Gemeinsam statt einsam“ aufgegriffen wurde, welches als Grundmotiv für die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder im Vorstand und Kuratorium stehe.
Heike Münker, verantwortlich für die Projektarbeiten und Fördermaßnahmen, nannte die in 2018 geförderten Projekte, die mit einer Fördersumme von über 8.200 € unterstützt wurden, so u.a. die Bücherschränke, die Erzähltage mit der 1. Lüdischen Lauschnacht, den Generationen– Gesundheits – Bewegungspark in Großenlüder, das Eltern- und Nachbarschaftsprojekt „Platz der Begegnung für Jugend und Kind“ Im Klingenfeld in Bimbach, die Förderung der Passionsspiele der Kath. Kirchengemeinde sowie die finanziellen Hilfen an private Menschen in besonderen Notlagen. Werner Leister, zuständig für die Stifterbetreuung und -gewinnung berichtete von den größten Aktivitäten des vergangenen Jahres, u.a. von der Benefizveranstaltung „InterMezzo“.
Er zeigte erste Bilder von dem großen Projekt „Gradierwerk im Sodegarten“ welches von der Bürgerstiftung erdacht und nach langer Vorarbeit nun gemeinsam mit der Gemeinde in 2019 verwirklicht werde. Zu seinem Ausblick gehört auch ein Benefizkonzert, welches am 12.10.2019 im Lüderhaus von der Bürgerstiftung gemeinsam mit dem Musikverein Großenlüder geplant sei. Es spielen die „Eifeler Musikanten“.
Silvia Hillenbrand, zuständig für die Gremienarbeit, berichtete von der Vorstandsarbeit, die gemeinsam mit einzelnen Arbeitskreisen quasi als Ideenschmieden arbeite und hob nicht nur das ehrenamtliche, sondern vor allem das gemeinschaftliche Handeln hervor. Sie betonte die Freude und den Spaß, der nach 9 Jahren immer noch vorhanden sei und richtete ihren Appell an die Bevölkerung, sich als Ideen- oder Zeitspender oder mit finanzieller Hilfe der Bürgerstiftung zum Wohle der Region Großenlüder anzuschließen.
Klaus Schönherr, Schatzmeister, gab Informationen zum Jahresabschluss. Im Jahr 2018 hatte die Stiftung Gesamteinnahmen in Höhe von 12.730,95 € (aus Spenden, Kapitalerträgen aus dem Benefizkonzert plus sonstige Einnahmen). Die Gesamtausgaben in Höhe von 10.778,17 € setzen sich im Wesentlichen aus den Förderprojekten zusammen, wie Heike Münker sie genannt hatte.
Das Stiftungskapital konnte auf 87.995,00 € aufgestockt werden. Durch die Hinzuführung der 5.100,00 € aus der freien Rücklage ergibt sich ein Stiftungsvermögen von 93.105,00 €. Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31.12.18 auf 97.650,19 €.
Karl Heinz Buus, Vorsitzender des Kuratoriums erinnerte an die Aufgaben der Kuratoriumsmitglieder, die im Berichtsjahr gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern vertrauensvoll erfüllt wurden. Er stellte fest, dass der Vorstand eine hervorragende Arbeit zum Wohle der Gemeinde und der Stiftung leistet.
Die Stifterversammlung nahm den Jahresbericht und die Rechenschaftsbericht zustimmend zur Kenntnis.
Jürgen Bien bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand und betonte das gute „Wir-Gefühl“, welches sich über all die Jahre hinweg gehalten habe.
Ebenso dankte er im Namen des Vorstandes den Damen und Herren des Kuratoriums für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Auch denjenigen, die mit guten Kontakten und Beziehungen helfend und unterstützend zur Seite stünden, sowie der Gemeinde Großenlüder für deren Unterstützung dankte der Vorsitzende. Der anschließende Vortrag von Henning Scherf, Bürgermeister a.D. aus Bremen „Gemeinsam statt einsam“, der das Leben im Alter zum Thema machte, war ein voller Erfolg und zeigte, wie mit Lust, Freude und einer Portion Neugierde Wohn- und Lebenssituationen im Alter gemeistert werden können.