„Ein erfolgreicher Weg braucht Visionen – Lebendige Teilhabe eines begeisterten Teams ist Grundlage für Erfolg“ am Beispiel der Erfolgsgeschichte „Fuldaer Musical-Sommer“
Mit Spannung hatten die Stifter und Teilnehmer der Stifterversammlung auf den Referenten gewartet. Jürgen Bien begrüßte ihn als einen der führenden Musicalproduzenten, Profimusiker, Chorleiter, Kenner im Organisations- und Backstagebereich und Mitbegründer des Unternehmens „Spotlight musical GmbH“.
Peter Scholz berichtete über seine „Erfolgsstory“ mit mittlerweile 735 Vorstellungen, weitere werden folgen. Dabei kommt Peter Scholz völlig unspektakulär daher, er braucht kein Manuskript, er hat seine Jahre seit der Erstaufführung von „Bonifatius“ in 2004 im Kopf und im Herzen. Und er ist ehrlich:
Visionen hatten wir keine, nur die Idee, etwas Eigenes zu machen
Peter Scholz
In seinem 4er Team, Dennis Martin (Komposition, Liedtexte), Zeno Diegelmann (Libretto), Peter Scholz (Musikproduktion, Vocal Coach) und den 2006 verstorbenen Michael Weiß (Produktionsleitung) wusste damals noch niemand, wo die Reise hingehen würde. Scholz selber war damals Musikstudent, mit einer Portion Unerfahrenheit, aber mit Idealismus und der Bereitschaft, dass man eventuell mehr wird geben müsse als man heraus bekommen werde.
Scholz zieht zwischendurch einen Vergleich zur Bürgerstiftung:
„Unternehmerisch ist solch eine kleine Stiftung wie die Bürgerstiftung sicher manchmal frustrierend, aber ich sehe keinen frustrierten Stifter. Genauso war Spotlight, mehr noch: die Ergebnisse waren unternehmerisch nicht zufriedenstellend, knapp 80 Vorstellungen in 2004 und 2005, fast 100% ige Auslastung und trotzdem faktisch kein Gewinn. Aber wir waren immer noch voller Elan. Das Kernteam blieb, das Randteam wurde verändert.“
Der Leidensdruck, den Scholz in den Theatern anderer Spielstädten erfuhr, machte deutlich, wie wenig manchmal einer Stadt die Kultur wert ist, auch weil dieser Bereich hoch risikobehaftet ist. Die Wendung brachte ganz sicher die Stadt Fulda, die Scholz als Partner beschreibt. Wenn sich der Partner nicht ausschließlich die Frage stellt, was habe ich davon, sondern das Gute in der Sache sieht, entsteht eine tatsächliche Partnerschaft, die Wege ordnet und ebnet, weil das Vertrauen in die Macher da ist. Möglicherweise ist deshalb die Basis von Spotlight immer Fulda geblieben, obwohl aus wirtschaftlicher Sicht den Musicals größere Spielstätten gut tun würden.
Fulda ist mittlerweile bei uns im Team
Peter Scholz
Wodurch entsteht Erfolg? Die Antwort von Scholz lautet: durch persönliche Beziehungen, durch Bindungen, durch erkennbares Engagement, durch Risikobereitschaft und einen langen Atem, durch gute Kommunikation und den eisernen Willen, es zu machen. Aus der Erinnerung an frühere defizitäre Zeiten weiß Scholz: Die Voraussetzung ist, ein Ziel zu haben, in unserem Fall, ein Stück zu machen und nicht in erster Linie den Verdienst als Ziel zu beschreiben. Dabei ist auch die Vermarktung von zentraler Bedeutung:
„Es geht nicht nur darum, was man tut, sondern auch wie es nach außen kommuniziert wird.“
Die Stifter merken hier die Parallele zur Bürgerstiftung: wer Erfolg haben will, muss gut sein, muss leidenschaftlich sein und diese Botschaft muss gut kommuniziert werden.
Die Frage ist erlaubt: Sind Peter Scholz, Dennis Martin und andere Illusionisten?
Die Bewertungen werden unterschiedlich sein. Eines aber ist sicher, im Spotlight –Team arbeiten Macher und der Erfolg scheint ihnen Recht zu geben.
Zum Schluss widmet sich Scholz den Bürgerstiftungen allgemein und der Bürgerstiftung Großenlüder im Besondern. Er wirbt für eine höhere Spendenbereitschaft und vergleicht auch diese wieder mit seinen Erfahrungen, die er nach seinen Aufführungen macht, wenn Schauspielern zum Spenden aufrufen. Hier haben die Spotlights ein Alleinstellungsmerkmal, es scheint nirgends sonst etwas Ähnliches zu geben (in spätestens 2 Jahren wird spotlight über 1 Millionen Euro für wohltätige Zwecke gesammelt haben).
Für die Zukunft der Bürgerstiftung sieht er zwei wichtige Dinge. Das eine ist die Notwendigkeit der Bürger, sich in Notlagen vertrauensvoll mit Anfragen an die Stiftung zu wenden, denn „die Vertraulichkeit wird zu 100 % gewahrt“, und zum anderen, dass diejenigen, denen es gut geht, etwas als Spende an die Bürgerstiftung abgeben.
Hätte die Bürgerstiftung nur 1 % von dem Vermögen der Leute, die über mehrere Millionen verfügen, so gehörte sie sehr bald zu den größeren Stiftungen
Peter Scholz
Die Zuhörer zeigten sich begeistert von dem lebendigen und beeindruckenden Vortag und Jürgen Bien bedankte sich im Namen aller bei Peter Scholz.